Nur noch in eine Richtung

Arabellapark · Rosenkavalierplatz wird ab Herbst zur Einbahnstraße – Parkdruck bleibt

Parkchaos am Rosenkavalierplatz: Ab September soll eine Einbahnregelung Richtung Westen künftig den Verkehrsfluss verbessern.	Foto: ahi

Parkchaos am Rosenkavalierplatz: Ab September soll eine Einbahnregelung Richtung Westen künftig den Verkehrsfluss verbessern. Foto: ahi

Arabellapark · Jeder, der schon einmal an einem Donnerstag versucht hat, mit dem Auto zum Rosenkavalierplatz zu fahren, um auf dem Wochenmarkt einzukaufen, kennt es nur zu gut: Parkchaos pur. Jedes noch so kleine Fleckchen wird zugeparkt, rund um die Verkehrsinsel herrscht wilder Lkw- und Wendeverkehr, die Stimmung ist aufgeheizt, oft sogar aggressiv.

Da muss sich dringend etwas ändern, beschloss der Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13). Bereits im Herbst letzten Jahres bemühten sich die Stadtteilpolitiker daher um die Installation einer Einbahnregelung am Rosenkavalierplatz, um die Situation zu entschärfen. Mit Erfolg: Im September sollen die Bauarbeiten nun beginnen. Ein früherer Baustart ist aufgrund der aktuellen Fahrbahnsanierung in der Elektra- und Daphnestraße nicht sinnvoll. Das KVR befürchtet bei einer gleichzeitigen Installation der Einbahnregelgung am Rosenkavalierplatz »erhebliche Umfahrungen und damit ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen«. Mit dieser Begründung kann auch der Bezirksausschuss leben und stimmte daher einer späteren Installation der Einbahnregelung erst im Herbst einstimmig zu. Gerade werktags ist der Parkdruck rund um den Rosenkavalierplatz enorm. Ladengeschäfte, Supermärkte, Hotels und Büros werden von den Besuchern mit dem Auto angefahren. Parkplätze in den Tiefgaragen sind vorhanden, jedoch kostenpflichtig. Dies führt dazu, dass viele Besucher Runde um Runde um den Rosenkavalierplatz drehen, bis sie schließlich einen der wenigen kostenlosen Parkplätze ergattern. Nicht selten kommt es dann zu Konflikten zwischen den Parksuchern, gepaart mit wildem Hupen. Kein Wunder, dass auch die Polizei rund um den Rosenkavalierplatz mächtig zu tun hat. Unfälle, teils sogar mit Personenschäden treten gehäuft auf. Allein im Zeitrum zwischen Januar 2013 und Januar 2015 kam es im Streckenabschnitt zwischen Elektra- und Arabellastraße zu 23 Verkehrsunfällen, davon allein 15 Verkehrsunfallfluchten an geparkten Pkw und acht Unfällen, bei denen sogar Personen verletzt wurden. Dazu kommen weitere 48 Kleinunfälle, bei denen Pkw beim Ein- oder Ausparken beschädigt wurden.

Mit der geplanten Einbahnregelung soll das nun besser werden. Weniger Suchverkehr in beiden Richtungen, weniger Streit zwischen den Pkw-Fahrern und damit auch weniger Unfälle. Demgegenüber stehen im Fall einer Einbahnregelung die notwendigen Umfahrungen für den Lieferverkehr und die am Rosenkavalierplatz vorhandenen Tiefgaragen. Außerdem müsse laut KVR einkalkuliert werden, »dass der durchfahrende Parksuchverkehr über die Arabella-, Englschalkinger und Elektrastraße abfließt und erneut anfährt«. Überdies sei auch mit Konflikten zwischen Pkw- und Bus-Vekehr in der Elektra- und Daphnestraße zu rechnen. Nach Abwägung aller Umstände kam das KVR doch zu dem Schluss, dass aufgrund der »prekären Verkehrssituation« und des »hohen Unfallaufkommens« die zusätzlichen Verkehrsbelastungen auf den umliegenden Straßen vertretbar seien. Den vom BA zusätzlich geforderten Schrägparkplätzen zur Schaffung weiteren Parkraums konnte das KVR nicht zustimmen. Würde man die aktuell bestehenden Längs- in Schrägparkplätze umwandeln, würde die Straße zu schmal. Der erforderliche Rangierraum von sechs Metern stehe bei zwei gegenüberliegenden Schrägparkbuchten schlicht nicht zur Verfügung. Aktuell sieht das Referat auch noch wenig Möglichkeit, weiteren Parkraum in dem ohnehin schon dicht beparkten Raum zu schaffen. Momentan werde noch geprüft, ob durch den Rückbau der Vekehrsinsel, die ja bei einer Einbahnregelung nicht mehr von Nöten wäre, weitere Parkplätze geschaffen werden könnten. Ansonsten seien die Möglichkeiten für die Schaffung von Parkplätzen durch Beschilderung oder Markierung leider ausgereizt.

Somit wird auch nach der Einführung der Einbahnregelung am Rosenkavalierplatz den Bogenhausern nicht anderes übrig bleiben als entweder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad ihren Einkauf auf dem Wochenmarkt zu erledigen. Einbahnregelung hin oder her – stressfreier ist der Einkauf so auf jeden Fall.

Artikel vom 08.07.2015
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