Die Haarer haben das Wort

Haar · Am 21. Juli in der Ideenwerkstatt für die Münchener Straße 24

Haar · Ein kontrovers diskutiertes Grundstück in der Gemeinde Haar soll ein neues Gesicht bekommen – und dafür waren frische, innovative Ideen gefragt. In Form eines Wettbewerbs machten sich deshalb Architekturstudenten Gedanken zum Quinz-Gelände an der Münchener Straße.

Am 21. Juli, um 18 Uhr werden die Entwürfe den Haarern vorgestellt – in einer öffentlichen Ideenwerkstatt im Bürgerhaus. Preisverleihung durch die Bürger inklusive. Der geplante Wohnturm ist Geschichte: Der Investor wollte die Umsetzung des 46-Meter-Gebäudes nicht weiterverfolgen. Stattdessen wurde ein Wettbewerb unter der Mitarbeit des Lehrstuhls für Architektur an der Technischen Universität München ausgelobt. Die Studenten bekamen folgende Angaben: Grundstücksgröße, Umgebungseinbindung, verkehrliche und immissionsschutzrechtliche Problemstellungen sowie Infos zu den bestehenden gemeindlichen Stellplatzsatzungen für Pkws und Fahrräder. Entstehen soll an der vielbefahrenen B304 ein Wohnkomplex, im Erdgeschoss sind Läden denkbar. Gestaltungsvorgaben gab es nicht. Die Studenten sollten möglichst frei Ideen und Visionen entwickeln. Und das haben sie mittlerweile getan.

Nun haben erstmal die Bürger das Wort: Sie können an ihren Favoriten den Bürgerpreis vergeben. Und das geht folgendermaßen: Am 21. Juli können die Haarer ab 18 Uhr die eingegangenen Entwürfe im Bürgerhaus begutachten. Sechszehn Entwürfe gibt es, die im Bürgersaal in Plänen und Modellen ausgestellt sind. Die Bürger haben nach einer Einführung knapp zwei Stunden Zeit, Fragen zu stellen und ihren Favoriten zu finden. Auf Stimmkarten bewerten sie danach die Entwürfe. Stimmberechtigt sind nur Haarer Bürger. Die Karten werden schließlich gesammelt und ausgewertet. Um etwa 21 Uhr dürfte dann der Gewinnerentwurf feststehen. Für die Arbeit hat der Investor drei Preise im Wert von insgesamt 10.000 Euro ausgelobt, die die Fakultät an ein afrikanisches Schulprojekt spendet. Auch die Haarer Bürger, die am 21. Juli keine Zeit für den Besuch im Bürgerhaus haben, können noch mitreden: Jeder kann sich die Arbeiten im Anschluss bis Ende August im Rathaus-Foyer anschauen und in der Bauabteilung seine Stellungnahme abgeben. Die Umsetzbarkeit der studentischen Vorschläge wird durch einen Fachbeirat geprüft.

Aus den machbaren Entwürfen und den Bewertungen und Meinungsäußerungen der Bürgerinnen und Bürger entwickelt der Beirat Vorgaben für ein architektonisches Konzept. Dieses Ergebnis bildet die Grundlage für den vom Investor beauftragten Architekten. Ab diesem Zeitpunkt werden die gemeindlichen Gremien in den Prozess einbezogen, wie es bei Bebauungsplanverfahren rechtlich vorgeschrieben ist. Ein erster Entwurf soll noch im Herbst im Gemein-derat vorgestellt werden. Danach wird es die von Bürgermeisterin Gabriele Mül-ler nach dem letztjährigen Bürgerentscheid versprochene Bürgerversammlung speziell zu diesem Bauvorhaben geben. Hier haben die Haarer Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, konkrete Wünsche und Kritikpunkte zu äußern, mit denen sich der Bauausschuss und der Gemeinderat befassen müssen. Die letztliche Billigung der Planung liegt bei den gemeindlichen Gremien.

Artikel vom 16.07.2015
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