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Zu Opfern bereit
Grafing · Das Team reagiert bestürzt auf die aktuellen Entwicklungen
Die Puckjäger als Hauptbetroffene der aktuellen Situation beim Grafinger Eishockeyklub sind im Falle eines weiteren Spielbetriebs in der Oberliga Süd zu Abstrichen bereit. Foto: smg / CU
Grafing · Hohe Wellen haben die klaren Worte von Alexander Stolberg geschlagen, die der Präsident des EHC Klostersee vor gut einer Woche über die mögliche sportliche Zukunft des Eishockeyklubs aus Grafing sprach.
Themenseite zum Eishockeyclub in Grafing
Neben dem weiteren Antreten in der Oberliga Süd ist demnach auch ein Rückzug der Seniorenmannschaft in die unterste Ligastufe (Bezirksliga) ein absolut realistisches Szenario. »Wir müssen bei unseren Planungen derzeit alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Eine davon ist die Abmeldung des Oberliga-Teams und damit ein Neubeginn ganz unten«, hatte der EHC-Chef erklärt. Die Hintergründe wie erhöhte Kosten für den Sicherheitsdienst bei rückläufigen Zuschauereinnahmen und das Wegbrechen von Sponsorengeldern aufgrund der Negativschlagzeilen über eine kleine Gruppe prügelnder Chaoten wurden ausgiebig dargelegt. Dass den Rot-Weißen was den Oberliga-Spielbetrieb aufgrund der Summierung der genannten finanziellen Einschnitte auch vor dem Hintergrund, dass schon seit geraumer Zeit kein echter Hauptsponsor als Premiumpartner an Bord ist, die Luft arg dünn werden würde, ist nicht schwer nachzuvollziehen.
Direkt betroffen von einem Rückzug des Teams wären die Spieler um Kapitän Gert Acker. Zuletzt ausschließlich Abgänge (Martin Morczinietz, Valentin Scharpf und Cole Gunner) beziehungsweise gescheiterte Verpflichtungsversuche (Athanasios Fissekis) sind durch die offenen Worte Stolbergs natürlich auch in einem anderen – oder besser gesagt realistischem – Licht zu betrachten. »Mit einigen unserer Jungs habe ich bereits über die ernste Situation gesprochen. Überwiegend gab es dabei positive Signale, was Abstriche der Spieler für einen Oberliga-Verbleib betreffen würde«, führte der Klosterseer Vereinsboss aus.
Um 20 Prozent soll der Etat noch einmal heruntergefahren werden, was mit der bis Ende Mai angestrebten Sponsorensumme von 100.000 Euro einen Drittligaverbleib ermöglichen soll. Acker & Co. waren am vergangenen Wochenende auf Saisonabschlussfahrt in Wien. Dabei blieb den rot-weißen Puckjägern in der österreichischen Metropole zwischen Prater, Kaffeehaus und Nightlife sicher Zeit, um die wenig erbaulichen Gegebenheiten daheim ausgiebig zu diskutieren. »Sehr bedenklich und bedauerlich« bezeichnete der Klosterseer Spielführer die Situation, um zu verdeutlichen. »Wir betreiben hier keinen Profisport, fast alle aus dem Team sind aus Grafing und der Region und nebenberuflich mit riesigem Aufwand und Engagement aktiv.« Ein Rückzug in die Bezirksliga wäre nach Ackers Meinung (die im Übrigen auch Stolberg vertritt) sportliche betrachtet fatal für die Nachwuchsabteilung. »Ohne den Spielern da zu nahe treten zu wollen. Das ist eine bessere Hobbyliga. Die Perspektive vieler leidenschaftlicher Talente würde da verschwinden.« smg
Artikel vom 15.04.2016Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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