Schliersee · Spektakuläres Kräftemessen bei den Highland Games
Die olympischen Spiele in Brasilien gehen dieses Wochenende zu Ende. Es waren aus deutscher Sicht ja dann doch mehr Medaillen, als am Anfang befürchtet.
Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Wenn ich dann sehe, wie den Sportlern bei der Siegerehrung das Edelmetall umgehängt wird, kommen ganz automatisch die Erinnerungen an meine eigenen Olympiasiege wieder hoch. Olympische Medaillen sind das höchste Ziel eines Sportlers und natürlich träumt jeder davon, einmal selbst zu gewinnen. Und wenn man es dann geschafft hat ist es ein unbeschreiblicher und unvergesslicher Moment.
Dabeisein ist alles?
Vielleicht für die Zuschauer,
die Sportler wollen gewinnen
Meine Erinnerungen daran sind so klar, als wäre es gestern gewesen. Die olympischen Spiele sind eben etwas Besonderes. So lange, wie man oft glaubt gibt es sie im Übrigen noch gar nicht, denn die ersten olympischen Spiele der Neuzeit fanden 1896 statt, wobei bereits im 18. Jahrhundert erste Versuche gestartet wurden, die olympische Idee wieder zu beleben. Aber sportliche Wettbewerbe begeistern die Menschen seit jeher und auch ohne olympische Spiele fanden zu jeder Zeit Wettkämpfe unterschiedlicher Art statt, wenn auch nicht in dieser internationalen Dimension.
Doch das muss kein Schaden sein, denn so entstanden sehr regionale Sporttraditionen. In diesem Zusammenhang denke ich zum Beispiel an die begeisterten Boule-Spieler in Frankreich, Cricket in England oder die Ranggler im bayrischen und tiroler Raum. Und wenn Sie einen bayerischen Fingerhackler treffen, wird Ihnen der bestimmt von seinem Sport vorschwärmen. Die bekanntesten landestypischen Spiele sind aber wahrscheinlich die schottischen Highland Games. Das liegt sicher auch an der speziellen Tracht, die die Schotten dabei tragen und die auf der ganzen Welt bekannt ist. Ebenso bekannt sind die Disziplinen wie Tauziehen, Baumstammwerfen oder Steinstoßen. Es gibt insgesamt aber über 50 verschiedene Sportarten, die je nach Region zu den Spielen gehören. Warum sollte man das nicht auch in Bayern machen, haben sich ein paar enthusiastische Sportler gedacht und bayerische Highland Games entwickelt.
Bereits zum sechsten Mal gibt es diese Spiele bei uns im Freilichtmuseum zu sehen und ich darf Sie dazu am 4. September herzlich in unser altbayerisches Dorf einladen. Highland Games in Schliersee laufen natürlich etwas anders ab als in Schottland, wenn auch wir hier einen See und exklusiven Whisky haben. Zu den klassischen Disziplinen kommen Spiele wie der Hufeisenwurf, »Strohsack hoch« und andere hinzu. Sie merken schon, bei unseren Wettkämpfen geht es auch um die Gaudi, die im Sport nie zu kurz kommen sollte. Allerdings, wer ein echter Sportler ist, der will gewinnen! Und so kann ich Ihnen garantieren, dass sie ein spannendes Kräftemessen erleben werden, bei dem jeder alles gibt.
Anschließend ist die Rivalität dann auch ganz schnell wieder vergessen und man sitzt bei einem frisch gebrauten Museumsbier zusammen. Das ist übrigens ein Genuss, der Ihnen nicht vorenthalten wird. In unserem Wirtshaus »Zum Wofen« verwöhnt sie unsere Küchenmannschaft mit bayerischen Schmankerln und kühlen Erfrischungen. Und ich kann Ihnen sagen, unsere Köche haben bestimmt genauso viel sportlichen Ehrgeiz wie unsere Highlander. Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, dann besuchen Sie uns einfach im Freilichtmuseum am Schliersee zu unseren bayerischen Highland Games, ganz nach dem olympischen Motto: Dabeisein ist alles, ich freue mich auf Sie!
