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Geografen haben die soziale Seite des Stadtteils untersucht/ Die Ergebnisse
Soziale Welt Maxvorstadt
Zentrum · Wie sozial geht´s zu in der Maxvorstadt? Welche Beziehung haben die dort lebenden Menschen zu ihrem Stadtbezirk und zueinander?
Wo knüpfen sie soziale Kontakte? All diesen Fragen wollten Studierende am Geografischen Institut der TU München auf den Grund gehen. Im Rahmen eines Projektseminars haben sie über mehrere Monate hinweg die »soziale Welt Maxvorstadt« unter die Lupe genommen.
Alle Studierenden der Sozialgeografie an der TU sind verpflichtet, im Hauptstudium ein Seminar mit eigenen statistischen Erhebungen und Auswertungen zu absolvieren. Die Wahl des Themas bleibt ihnen jedoch weitgehend selbst überlassen. Dass diesmal ausgerechnet die Maxvorstadt zum Forschungsgegenstand erkoren wurde, hing mit einer Anregung aus der Bevölkerung zusammen. »Pfarrer Flothow von der Markuskirche ist direkt an uns herangetreten«, erklärt Prof. Günter Heinritz, der Leiter des Projektseminars. »Flothow hatte den Eindruck gewonnen, dass die Nahumgebung für Großstädter kaum mehr eine Rolle spielt und wollte diese Vermutung gern wissenschaftlich überprüft haben.«
Die Ergebnisse dieser »Überprüfung«, die sich auf Umfragen in der Maxvorstädter Bevölkerung stützt, wurden nun vorgestellt. Eine der vier Forschungsgruppen hat Wohnqualität und soziale Kontakte in Wohnanlagen untersucht. Für eine vergleichende Fallstudie waren die Anlagen »Löwenhof« (Karlstr.), »Erzgießerei« und »Gabelsbergerstraße« ausgewählt worden.
Das Ergebnis: Die letztgenannte Anlage wurde von ihren Bewohnern am positivsten bewertet. Das Fazit der Geografen: Wohnanlagen in Hinterhöfen mit Grünflächen, die geschickt ins Baukonzept integriert sind, heben die Wohnqualität und fördern soziale Kontakte. Was die Maxvorstadt für ihre Bewohner aber vor allem attraktiv macht, ist ihre urbane Prägung, sprich: die zentrale Lage, die gute Verkehrsanbindung, die Einkaufssituation usw. Eine Forschungsgruppe beschäftigte sich mit dem Thema »Heimat in der Großstadt«.
Sie wollte wissen, inwiefern sich die Menschen mit ihrem Bezirk identifizieren, sich hier heimisch fühlen. Eines der überraschendsten Ergebnisse: Über ein Viertel der Befragten (Bewohner der Türken- und der Lothstraße) wussten nicht einmal, dass sie in der Maxvorstadt leben. Sie glaubten, in Schwabing zu wohnen. »Mir ging es genauso« gesteht einer beteiligten Geografiestudenten den Wochenanzeigern. »Aber nun habe ich den Stadtbezirk und seine Bewohner viel besser kennengelernt.«
Nachzulesen sind die Ergebnisse des Projektseminars unter www.chuwaka.de/maxvorstadt. (rme)
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