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München: Bereits 1.000 Infektionen seit 1. Januar
Die Grippewelle rollt
In Bayern lässt sich nur jeder Vierte über 60 gegen die Virusgrippe impfen. Foto: dfuhlert, CC0
München · Rund tausend Grippeerkrankungen sind dem Referat für Gesundheit und Umwelt gemeldet worden. Allein in den ersten drei Wochen dieses Jahres. Nur in München. Das ist im Vergleich zu den Vorjahreszahlen außerordentlich viel, zumal die Rede nicht von einer schweren Erkältung ist, sondern von der Virusgrippe.
Artikel vom 27.01.2017: Samstagsblatt München-Redakteur Carsten Clever-Rott über Nebenwirkungen
Vor einem Jahr lag die Zahl der gemeldeten Fälle in München bis Mitte Januar bei 39. Die Grippesaison beginnt um den Jahreswechsel herum und dauert bis ins Frühjahr hinein. Die Grippewelle erreicht ihren Höhepunkt erfahrungsgemäß Anfang Februar.
»In diesem Jahr gab es bereits im Dezember vermehrt Influenza-Patienten. Die Grippe hat München also früher als in den Vorjahren erreicht«, berichtet Raphael Diecke, Sprecher der Städtisches Klinikum München GmbH. Das kann auch an der vergleichsweise geringen Impfquote liegen. So sei die Quote bei den Über-60-Jährigen, die bei einer Influenza-Infektion als Risikogruppe gelten, bundesweit von 47,7 Prozent im Winter 2009/2010 auf aktuell nur noch 35,3 Prozent gesunken, in Bayern liegt sie gar bei nur 23,7 Prozent. In Deutschland seien in diesem Winter 31 Influenza-Todesfälle gemeldet worden. »90 Prozent der Verstorbenen waren älter als 60 Jahre«, berichtet Diecke.
Aber bringt denn eine Impfung jetzt noch was, wenn der Impfschutz erst zehn bis 14 Tage danach wirksam wird?
»Absolut«, betont Prof. Christoph Dodt, Leiter des Notfallzentrums im Klinikum Bogenhausen. »Wir empfehlen eine Impfung gerade für die Risikogruppen wie Menschen mit Lungenerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem.«
Auch die Münchner Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs rät dazu. Ihr Referat bietet montags bis freitags zwischen 11 und 12 Uhr eine telefonische Impfsprechstunde unter 0 89/2 33-6 69 07 an. Einer der häufigsten Fehler ist es, die Grippe »kleinzureden« und daher eine Impfung für entbehrlich zu halten. Diecke warnt eindringlich: »Man sollte die echte Grippe nicht mit einer Erkältung verwechseln. Die Influenza schwächt und beeinträchtigt auch gesunde Menschen über mehrere Wochen stark. Bei geschwächten Menschen kann sie zu einer Lungenentzündung oder der Entzündung des Herzmuskels führen und sogar tödlich enden. Nur eine Impfung bietet zuverlässigen Schutz und hilft die Ansteckungswellen einzudämmen.«
Die Impfbereitschaft ist in Deutschland allgemein sehr hoch, doch die Zahl der Impfgegner nimmt zu. Um die großflächige Ausbreitung einer Krankheit wirkungsvoll zu verhindern, müssten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Weil das aber hierzulande eben nicht der Fall ist, rollt die Grippewelle.
Raphael Diecke appelliert: »Der Impfstoff ist gut verträglich und schützt effektiv vor Ansteckung. Ob Impfskeptiker oder -befürworter: Wir alle tragen Verantwortung für unsere Mitmenschen. Und gerade alte und kranke Menschen werden durch eine möglichst hohe Impfquote geschützt.«
Eine Impfung auch zum jetzigen Zeitpunkt lohne sich noch, weil erfahrungsgemäß
noch bis März, Anfang April Grippefälle gemeldet werden.
Nachteil:
Der Impfschutz wirkt nur eine Saison lang und nicht gegen alle aktuell kursierenden
Virenstämme. So ist es möglich, trotz Impfschutz eine Virusgrippe zu bekommen,
jedoch ist die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches geringer. Empfohlen
wird die Grippeimpfung zwischen September und November, außerdem sollte
sie jährlich erneuert werden. Die Impfung ist keine generelle Pflichtleistung
der Krankenkassen, viele übernehmen die Kosten aber dennoch. Der Grippeimpfstoff
kostet zwischen 20 und 35 Euro.
Von Carsten Clever-Rott
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