Veröffentlicht am 07.04.2017 00:00

Fastenzeit: Wie sich Fleisch früher leicht entbehren ließ


Von red
»Wasinator« heißt das selbstgebraute Bockbier aus der historischen Schöpfbrauerei. Der vollmundige Bock mit mind. 18% Stammwürze und Alkoholgehalt von Alk. 7,0% Vol wird mit der Hand und ohne Einsatz technischer Hilfsmittel gebraut.   (Foto: Florian Bachmeier)
»Wasinator« heißt das selbstgebraute Bockbier aus der historischen Schöpfbrauerei. Der vollmundige Bock mit mind. 18% Stammwürze und Alkoholgehalt von Alk. 7,0% Vol wird mit der Hand und ohne Einsatz technischer Hilfsmittel gebraut. (Foto: Florian Bachmeier)
»Wasinator« heißt das selbstgebraute Bockbier aus der historischen Schöpfbrauerei. Der vollmundige Bock mit mind. 18% Stammwürze und Alkoholgehalt von Alk. 7,0% Vol wird mit der Hand und ohne Einsatz technischer Hilfsmittel gebraut. (Foto: Florian Bachmeier)
»Wasinator« heißt das selbstgebraute Bockbier aus der historischen Schöpfbrauerei. Der vollmundige Bock mit mind. 18% Stammwürze und Alkoholgehalt von Alk. 7,0% Vol wird mit der Hand und ohne Einsatz technischer Hilfsmittel gebraut. (Foto: Florian Bachmeier)
»Wasinator« heißt das selbstgebraute Bockbier aus der historischen Schöpfbrauerei. Der vollmundige Bock mit mind. 18% Stammwürze und Alkoholgehalt von Alk. 7,0% Vol wird mit der Hand und ohne Einsatz technischer Hilfsmittel gebraut. (Foto: Florian Bachmeier)

Zur Zeit ist oft vom Starkbier die Rede. Egal ob beim traditionellen Politikerderblecken am Nockherberg oder möglicherweise auch bei Ihnen zu Hause im Wirtshaus.

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Die Fastenzeit, die gerne die fünfte Jahreszeit genannt wird, ist nämlich auch Starkbierzeit. Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, woher das kommt. Eine Erklärung sagt, dass die Mönche des Paulanerordens besonders streng fasteten. Ursprünglich waren sie in Italien beheimatet, wo sie das Fasten einigermaßen ertragen konnten.

Bei uns war es ihnen aber wohl einfach zu kalt, um auch noch auf das Essen zu verzichten. So kamen die Mönche darauf, ein besonders nahrhaftes Bier zu brauen, denn Trinken war ja erlaubt. Sie tauften es Sankt Vater Bier, was die Münchner in ihrem Dialekt schnell zu Salvator schliffen. Das Bier war sehr beliebt bei den Bürgern sowie beim Adel und als Fastenopfer konnte man es wirklich nicht bezeichnen.

Angeblich ist das auch den Kirchenoberen in Rom aufgefallen. Es hält sich eine Legende, die zwar vermutlich so nicht stattgefunden hat, aber die Geschichte ist so schön, dass man sie fast glauben möchte: Die aufmerksamen Kardinäle in Rom baten die Paulaner demnach um eine Kostprobe, um zu überprüfen, ob das Bier während der Fastenzeit getrunken werden dürfe. So schickten die Münchner Mönche ein Fass auf die Reise nach Rom. Südlich der Alpen war das Klima deutlich milder und das Bier wurde immer wärmer. Biere der damaligen Zeit waren auch kühl gelagert nicht lange haltbar und Sie können sich vorstellen was auf der langen mehrwöchigen Reise passiert ist.

Das Bier war natürlich längst verdorben als es in Rom ankam. Eine Abordnung von Kardinälen probierte neugierig das so beliebte Getränk aus München. Das saure Bier muss furchtbar geschmeckt haben, sodass sie den Genuss von Salvatorbier als Fastenopfer anerkannten. Ob es nun stimmt oder nicht, das Starkbier war eine geschickte Lösung, sich das Fasten etwas angenehmer zu machen, allerdings nicht die einzige. Manche Gläubige waren sogar noch dreister und behaupteten kurzerhand, was aus dem Wasser kommt ist kein Fleisch und stiegen auf Fisch um. Angeblich ist das sogar soweit gegangen, dass man Biber jagte und deren Fleisch als Fisch deklarierte. Gesteigert wird das nur noch von den Mönchen des Klosters Maulbach in Schwaben. Dort vermischten die Mönche Fleisch mit Kräutern um es als vegetarisch zu tarnen. Allerdings ohne Erfolg, sodass sie diesen Brei zusätzlich in eine Nudelhülle füllten um ihn zu verstecken.

Findige Mönche hatten clevere Ideen, um das Fleischverbot zu umgehen

Ob sie wirklich glaubten den Herrgott damit täuschen zu können, lässt sich nicht mehr feststellen. Auf alle Fälle war die Maultasche erfunden, die im Volksmund deshalb auch »Bescheisserle« genannt wird. Das bringt mich auf etwas anderes, denn nicht betrogen wird morgen bei unserem Schafkopfturnier!

Bereits zum vierten Mal laden wir zum Wettbewerb, bei dem attraktive Preise winken. Kartenspielen gehört zu Bayern wie der weiß-blaue Himmel, egal ob früher der Tarock, das Watten oder eben das Schafkopfen. Ein Kartenspiel war stets zur Hand und so spielten die Holzarbeiter bei der Brotzeit genauso wie die hochwürdigen Herren Pfarrer oder andere Honoratioren. Denn eine Runde Schafkopf geht immer. Bei unserem Turnier steht trotz allem sportlichen Wettkampf, die Gaudi im Vordergrund.

Wenn es Sie jetzt in den Fingern juckt, melden Sie sich einfach bei uns an. Und wer beim Fasten etwas Unterstützung braucht, in unserem altbayrischen Wirtshaus verwöhnt man Sie mit bayerischen Schmankerln, auch fleischfrei versteht sich. Dazu reichen wir mit unserem selbst gebrauten Starkbier, dem Wasinator, ein sehr angenehmes »Fastenopfer«. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

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