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Geschichte und Geschichten
Stadtteilführung von der Hochau ins Franzosenviertel
Haidhausen/Au · Der ehemalige Vorsitzende der »Freunde Haidhausens«, Johann Baier, führt am Sonntag, 28. Mai, von der Hochau ins Franzosenviertel. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Kirche St. Wolfgang. Die Teilnahme kostet 5 Euro.
Von der katholischen Kirche St. Wolfgang geht es vorbei an Wohnhäusern einer Genossenschaft, deren Geschichte nahezu 100 Jahre alt ist und die aus diversen Gründen zu einer Erfolgsgeschichte wurde. Welcher Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der alten Herbergsanwesen und den Gründungen von Wohnbaugenossenschaften besteht, wird Baier anhand von Bildern aufzeigen.
Die vielfältige Geschichte der einstigen »Kreis-Irrenanstalt für Oberbayern« von 1856, die damals in eine weite Ackerflur der Hochau gesetzt wurde, hatte Auswirkungen auf die spätere bauliche Gestaltung des Viertels – aber auch auf die soziale Situation der weiteren Umgebung.
Blauen Schwestern und Salesianer
Bernhard von Gudden, der mit König Ludwig II. im Starnberger See ertrunken ist, hatte hier in der Hochau sein Arbeitsfeld, ebenso die »Blauen Schwestern«, die sich ganz den verwaisten Säuglingen und Kleinkindern opferten und das erste Säuglingsheim Süddeutschlands gründeten. Die Salesianer Don Boscos ließen sich schließlich vor knapp 100 Jahren in der verlassenen Kreisirrenanstalt nieder, um bis heute ihrer religiöse und sozialen Arbeit im Viertel nachzukommen.
Die Straßen der Hochau mit ihren historisierenden Fassaden des späten 19. und frühen 20 Jahrhunderts sind ein sichtbares, beispielhaftes Kapitel der Architekturgeschichte. Das gilt selbstredend auch für das Franzosenviertel am Weißenburger Platz, der auf interessanten Ideen städtischer Planung nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 im Zusammenhang mit der Anwendung einer neuen Gemeindeordnung mit erweiterten Selbstverwaltungsrechen der Kommunen von 1869 beruht.
Was der Glaspalast aus dem Jahre 1854 mit dem Weißenburger Platz zu tun hat und der »Braunauer Bahnhof« in Haidhausen mit dem Maximilianeum, wird Johann Baier mit Bild- und Kartenmaterial darstellen.
Die Führung dauert – je nach Wetter – etwa zwei bis zweieinhalb Stunden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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