Veröffentlicht am 03.06.2017 00:00

Markus Wasmeier Freilichtmuseum wird zehn Jahre alt


Von red
Ab 9. Juli 2017 zeigt Markus Wasmeier in seiner Ausstellung den Werdegang des altbayerischen Dorfes vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung 2007.	 (Foto: Markus Wasmeier)
Ab 9. Juli 2017 zeigt Markus Wasmeier in seiner Ausstellung den Werdegang des altbayerischen Dorfes vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung 2007. (Foto: Markus Wasmeier)
Ab 9. Juli 2017 zeigt Markus Wasmeier in seiner Ausstellung den Werdegang des altbayerischen Dorfes vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung 2007. (Foto: Markus Wasmeier)
Ab 9. Juli 2017 zeigt Markus Wasmeier in seiner Ausstellung den Werdegang des altbayerischen Dorfes vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung 2007. (Foto: Markus Wasmeier)
Ab 9. Juli 2017 zeigt Markus Wasmeier in seiner Ausstellung den Werdegang des altbayerischen Dorfes vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung 2007. (Foto: Markus Wasmeier)

Hat Sie auch schon einmal die Muse geküsst? So sagt man landläufig, wenn einen künstlerisch die Inspiration packt. Denn die Musen fungieren in der griechischen Mythologie als Schutzgöttinnen der Künste.

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Und wenn Sie sich jetzt fragen, warum ich Ihnen heute mit den Musen komme, auch im Wort Freilichtmuseum finden wir die Muse wieder und wir feiern dieses Jahr unser 10-jähriges Bestehen. Das erste Mal wird das Wort »Muse« im »Museion von Alexandria« für ein Gebäude verwendet. Dieses Museum war aber mehr ein Ort des Forschens, also eher vergleichbar mit unseren Universitäten. Erst im 18. Jahrhundert wird der Begriff für das Museum, wie wir es heute kennen, gebräuchlich. Doch wie kam man auf die Idee Kunstwerke oder Gebrauchsgegenstände öffentlich auszustellen? Meist gründete dies in privaten Sammlungen oder sogenannten Wunderkammern des Adels, die seit der Entdeckung Amerikas mit allerhand Kuriositäten gefüllt waren.

Später ging man dazu über, die Sammlungen historisch und wissenschaftlich zu ordnen und zu bewerten, die Idee des Museums war geboren. Das Ziel war, Zeugnisse aus längst vergangenen Zeiten zu bewahren und die Geschichte somit zu vermitteln. Lässt sich ein Gemälde oder ein Schmuckstück recht gut in einem geschlossenen Raum ausstellen, so ist das zum Beispiel mit einer Windmühle schon schwieriger. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das erste Freilichtmuseum gegründet wurde. Offiziell ist das Stockholmer Freilichtmuseum Skansen das erste seiner Art, doch noch vor Skansen wurde das Freilichtmuseum Maihaugen in Lillehammer gegründet, wenn es auch erst nach Skansen eröffnet wurde. Vielleicht sind es auch meine persönlichen, sehr positiven Erinnerungen an die Olympischen Spiele in Lillehammer, die mich dazu bringen zu sagen, Maihaugen war das erste Freilichtmuseum der Welt. Doch wir sind hier nicht beim Skifahren, es geht nicht um Platzierungen, sondern darum, Geschichte erlebbar zu machen. Ging es am Anfang noch sehr statisch zu in den Museen, so entwickelte sich bald die Idee des lebendigen Museums. Und diese Idee hat mich von Anfang an begeistert.

Als wir in Schliersee vor nun 20 Jahren den Museumsverein gründeten, mit dem Ziel ein Freilichtmuseum zu errichten, war für mich klar, die Geschichte muss lebendig erzählt werden. Viel Arbeit und etliche Hürden lagen vor uns, aber 2007 war es dann soweit, wir konnten das altbayerische Dorf eröffnen und feiern diese Saison unser 20-jähriges Bestehen als Verein und 10-jähriges Museumsjubiläum. Seitdem sind die historischen Gebäude tagtäglich mit Leben erfüllt. In den Feuerstellen der Küchen lodern die Flammen, in den Werkstätten wird gearbeitet und die Besucher tauchen ein, in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Und Sie können die Arbeit nicht nur beobachten! Denn das Brot unseres Bäckers oder das Bier aus unserer Museumsbrauerei kann vor Ort probiert werden. Der Duft der Kräutergärten, das Summen unserer Bienen oder das Grunzen der Wollschweine und die klirrenden Hammerschläge des Dorfschmiedes tragen dazu bei, dass Sie mit allen Sinnen das Landleben von einst erleben und einen Eindruck vom Alltag der Bevölkerung bekommen. Doch das kam nicht von heute auf morgen. Beim Aufbau der Häuser gab es viel Arbeit und es ist bis heute eine große Herausforderung.

Ohne die Unterstützung meiner Mitarbeiter und das große Verständnis meiner Familie wäre dieses Mammutprojekt nicht möglich gewesen. Doch der Lohn der Arbeit wiegt mehr als alle Anstrengung! Sie als Besucher bestätigen mich jeden Tag aufs Neue, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. An dieser Stelle möchte ich mich deshalb auch bei Ihnen bedanken und vielleicht besuchen Sie uns noch im Jubiläumsjahr. Ab 9. Juli zeigen wir in einer Ausstellung den Werdegang des Freilichtmuseums von der Vereinsgründung bis zur Eröffnung. Ich kann Sie nur auf diese spannende Reise einladen, die Ihnen Einblick hinter die Kulissen unseres altbayerischen Dorfes gibt. Vielleicht haben Sie dann auch Lust, selbst dem Verein beizutreten und unsere Museumsarbeit aktiv zu unterstützen, spannender kann historische Arbeit nämlich nicht sein!

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