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Warum muss der Großmarkt hierbleiben?
Andere Städte haben ihre Großmärkte nach außen verlagert und bereuen den Umzug längst
Die Großmarkthalle (hier die denkmalgeschützte Halle 1) steht vor dem Um- und Neubau. Teile des Geländes werden für andere Nutzungen frei. Foto: job
Sendling · Der Stadtrat, die Sendlinger Bürgerversammlung und der Bezirksausschuss stehen hinter »ihrem« Großmarkt. Seit langem steht fest, dass die in die (105) Jahre gekommenen Hallen modernisiert werden müssen. Seit Jahren wird an den Konzepten für Um- und Neubau getüftelt.
Münchner Wochenanzeiger
Redaktion
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Die Sendlinger setzen darauf, dass der Großmarkt am historischen Standort im Viertel bleibt – die denkmalgeschützte Halle 1 und Teile des Geländes könnten nach einer Modernisierung für neuen Nutzungen verwendet werden. Die Argumente für den Verbleib des Großmarktes in Sendling liegen auf der Hand. Er ist ein Wirtschaftsfaktor, der mehr als 2.500 Arbeitsplätze sichert und Gewerbesteuereinnahmen in die Stadtkasse spült; er ist ein Integrationsmotor, der Menschen aus verschiedenen Schichten und Ländern zusammenbringt; er ist ein Schlaraffenland, das knapp zwei Millionen Menschen mit Obst und Gemüse versorgt – und das in einer sehr großen Vielfalt und Frische. Ohne Großmarkt gäbe es auch keinen Viktualienmarkt und die vielen kleinen Wochenmärkte nicht so, wie sie gegenwärtig zu München und den Vierteln gehören. Die Händler wollen endlich wissen, wie es weitergeht. Sie wollen planen können. Noch im Juli ist eine Stadtratsentscheidung dazu geplant. Dass nun wieder eine Verlagerung des Großmarktes ins Umland in die Diskussion gebracht wird, sorgt für Verunsicherung.In der Vergangenheit sind in anderen Städten immer wieder Großmärkte an den Stadtrand verlagert worden. Warum soll der Großmarkt in München bleiben? Die Standortinitiative beantwortet diese Frage mit den durchwachsenen Erfahrungen aus anderen Städten.
Die bei den Umzügen an den Stadtrand gesammelten Erkenntnisse aus Paris, London oder Frankfurt sind nicht besonders positiv. In Frankfurt bereuen es die Händler, aus der Stadt gegangen zu sein. Ein Weg zurück ist nicht mehr möglich. In Paris ist von der lebendigen Atmosphäre à la »Les Halles« am neuen Standort nichts geblieben. Während am früherern Standort im Zentrum die Einwohner ganz selbstverständlich ihre Besorgungen machen konnten, können Privatpersonen zwar an den 13 Kilometer entfernten neuen Standort fahren, aber ohne spezielle Berechtigungskarte dort nichts kaufen. Auch die Mautgebühr von zehn Euro schreckt Besucher ab. London erwägt, seinen Großmarkt wieder in die Innenstadt zurückzuholen. Beim Umzug in einen Randbezirk haben vor allem die kleineren Händler gelitten. Diese Beispiele sollten den Münchnern eine Warnung sein.
Händler wollen in Sendling bleiben
Sendling · Händler, Erzeuger und Betreiber des Großmarktes in München haben sich zur Standortinitiative »Großmarkt in Sendling. Jetzt.« zusammengeschlossen, um sich für den baldigen Neubau einer Großmarkthalle am traditionsreichen Standort in der Schäftlarnstraße auszusprechen. Die Standortinitiative möchte durch Aufklärungskampagnen auf die Bedeutung des Großmarktes für den Stadtteil Sendling und München hinweisen. Dabei ist der Großmarkt in Sendling nicht nur regionale Vermarktungsplattform, sondern auch Integrationsmotor, Wirtschaftsfaktor und Kulturgut mit mehr als 300 Firmen und über 2.500 Arbeitsplätzen aus mehr als elf Nationen. Der Großmarkt in Sendling ist seit 105 Jahren Umschlagplatz zwischen Erzeugern aus südeuropäischen und anderen Ländern sowie Einzelhändlern, Hotels oder Gastronomen und ermöglicht dadurch die Vielfalt an Obst, Gemüse und Blumen.>>Hier gehts zum Gewinnspiel<<
Constanze Lindner Haigis
»Der Münchner Großmarkt ist für Sendling wichtig: Er gibt dem Stadtviertel durch seine über 100-jährige Traditionsgeschichte eine kulturelle Identität. Er gibt aber auch über 2.500 Menschen einen Arbeitsplatz. Die Vielfalt der Münchner Gastronomie lebt von hier aus. Auch für sie ist der zentrale Standort wichtig, denn man kommt aus allen Stadtvierteln gut hierher!«
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