Barrierefreiheit in Ebersberg

Am 7. Juli ist »«Wheelmap-Tag«: Wie barrierefrei sind Geschäfte und Lokale?

Rollstuhlfahrer haben es im Alltag nicht immer leicht. Am Freitag, 7. Juli, um 14.30 Uhr wird die Barrierefreiheit in der Ebersberger Innenstadt überprüft.	Foto: Andi Weiland / wheelmap.org

Rollstuhlfahrer haben es im Alltag nicht immer leicht. Am Freitag, 7. Juli, um 14.30 Uhr wird die Barrierefreiheit in der Ebersberger Innenstadt überprüft. Foto: Andi Weiland / wheelmap.org

Ebersberg · In Deutschland gibt es etwa 1,6 Millionen Rollstuhlfahrer. Außerdem nutzen 4,8 Millionen Menschen einen Rollator. Mit Blick auf den demografischen Wandel ist zu erwarten, dass diese Zahl wachsen wird.

Aber wie finden Menschen mit Behinderung, Senioren oder Familien mit Kinderwagen Informationen über den barrierefreien Zugang von Gebäuden in Ebersberg? Mit der Online-Karte »wheelmap.org« ist es ganz einfach zu überprüfen, ob diese Orte barrierefrei zugänglich sind. Mit Hilfe eines Ampelsystems kann man die Zugänglichkeit schnell erkennen. Zusätzlich können über die wheelmap auch rollstuhlgerechte Toiletten gefunden werden.

Bei diesem Projekt kann jeder mitmachen – deshalb sind alle interessierten Bürger zu einem Spaziergang durch die Stadt eingeladen. Der Rundgang startet am Freitag, 7. Juli, um 14.30 Uhr am Rathaus und führt vorbei an den wichtigsten Einrichtungen und Gaststätten von Ebersberg. Der wheelmap-Tag soll keine einmalige Aktion sein, sondern eine langfristige Initiative für eine barrierefreie Stadt. Aus diesem Grund möchten die örtlichen Vertreter und die Initiatoren des wheelmap-Projekts interessierte und engagierte Bürger als zukünftige Ansprechpartner oder Unterstützer finden, die dazu beitragen, die Einträge auf der online-Karte wheel map.org für die Stadt Ebersberg aktuell zu halten. Bei einem Treffen mit einer kleinen Erfrischung nach dem Spaziergang können Sie und interessierte Bürger das Projekt näher kennenlernen und Ihre Erfahrungen austauschen.

Ansprechpartner für die Stadt Ebersberg ist die Offene Behindertenarbeit im BRK Kreisverband Ebersberg in Zusammenarbeit mit der Behindertenbeauftragten der Stadt Ebersberg Monika Samii-Pichlmeier. Hintergrund: Was ist die »Wheelmap?«

Die Wheelmap ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Unter www.wheelmap.org kann jeder ganz leicht Orte finden, eintragen und über ein Ampelsystem bewerten – weltweit. Die seit 2010 verfügbare Karte soll Rollstuhlfahrer und Menschen mit anderen Mobilitätseinschränkungen helfen, ihren Tag planbarer zu gestalten. Denn häufig entscheiden die letzten Meter, ob sich der Ausflug zum Kino, Biergarten oder Supermarkt wirklich gelohnt hat. Schon eine einzelne Stufe am Eingang kann ein unüberwindbares Hindernis darstellen.

Genau hier setzt die Wheelmap an: Nutzer geben anderen Nutzern Auskunft darüber, wie zugänglich ein Zielort ist. Damit trägt die Karte zu einem aktiven und abwechslungsreichen Lebensstil für Rollstuhlfahrer bei. Aber auch Menschen mit Rollatoren oder Kinderwägen profitieren von dem Angebot. Ziel der Wheelmap ist es außerdem, Besitzer von nicht rollstuhlgerechten öffentlichen Orten auf das Problem aufmerksam zu machen. Sie sollen dazu angeregt werden, über die Barrierefreiheit in ihren Räumen nachzudenken und diese zu verbessern. Die Wheelmap will bundesweit – und auch international – immer bekannter werden.

Aktuell sind über 750.000 Cafés, Bibliotheken, Schwimmbäder und viele weitere öffentlich zugängliche Orte erfasst. Täglich kommen über 300 neue Einträge hinzu. Die Wheelmap ist auch als kostenlose App für iPhone, Android und Windows Phone verfügbar. So kann die Karte unterwegs bequem über das Smartphone genutzt werden. Wheelmap.org ist ein Projekt der »Sozialhelden«, eine Gruppe von engagierten jungen Menschen, die seit 2004 gemeinsam kreative Projekte entwickeln, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und sie im besten Fall zu beseitigen.

Artikel vom 05.07.2017
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