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Neues Programm des Kabarettisten im Münchner Schlachthof zu erleben
Isarvorstadt · »Ausnahmezustand« mit Florian Schroeder
Florian Schroeder ist auf der Bühne aktuell im »Ausnahmezustand«, genießt privat aber gern das Flair in der Türkenstraße und in Altschwabing. Foto: Frank Eidel
Isarvorstadt · »München ist eine der Städte, die einfach zu schön ist, um wahr zu sein«, sagt Kabarettist Florian Schroeder im Interview mit unserer Zeitung.
»Ich liebe die Türkenstraße sehr, die Cafés, die Atmosphäre. Das ist eine tolle Ecke. Ähnlich geht es mir rund um die Münchner Freiheit und die Occamstraße. Nach den Shows trifft man die meisten Kollegen im Vereinsheim.« Vielleicht ja auch am Samstagabend, 25. November, nach seinem Auftritt im Schlachthof. Der Abend ist bereits ausverkauft, mit uns haben Sie aber noch die Chance dabei zusein bei seinem neuen Programm »Ausnahmezustand«: Wir verlosen 5x2 Tickets! Am 1. März 2018 ist Schroeder erneut mit »Ausnahmezustand« im Schlachthof, der Vorverkauf läuft bereits.
In seinem Beruf muss und will der »Philosoph unter den Kabarettisten«, so ein Kritiker, seinen Blick aber auf die nicht so schönen Seiten des Lebens und der Gesellschaft richten. Da ist Schluss mit gemütlich. In seinem neuesten Programm »Ausnahmezustand« spannt er den Bogen von großer Weltpolitik bis zu den kleinen Fragen des Alltags. Herrscht denn bei uns auch Ausnahmezustand? »Gefühlt schon, ja«, findet Florian Schroeder im Gespräch mit den Münchner Wochenanzeigern. »Der Ausnahmezustand wird heute schleichend ausgerufen. Nicht mehr wie früher mit Notstandsgesetzen, sondern durch die schleichende Aushöhlung des Grundgesetzes unter dem Vorwand im Namen der Sicherheit. Hier kurz die Maßnahmen allein der letzten vier Jahre: Die Vorratsdatenspeicherung hat die Große Koalition wiedereingeführt, die Befugnisse des BND und die Videoüberwachung ausgeweitet, den Geheimdiensten mehr Geld gegeben, den vollautomatischen Zugriff auf die Passbilder aller Bürger, die massenhafte Handydurchsuchung von Flüchtlingen und Speicherung von Fluggastdaten beschlossen. Ich wette, Erich Mielke liegt mit ´ner Pracht-Latte im Grab.« Da ist der nette Herr Schroeder gern gnadenlos böse auf den Punkt, aber immer mit Stil.
In Zeiten ansteigender Hysterie stellt Schroeder (Jahrgang 1979), der Germanistik und Philosophie in Freiburg studiert hat und in Berlin lebt, die Fragen, auf die es seiner Meinung nach ankommt: Wie kommt das Böse in die Welt? Und wie kriegen wir es wieder raus? Ja, wie? »Das fängt im Denken an«, sagt Florian Schroeder. »Gut und Böse sind ja Kategorien von Tyrannen, Despoten und monotheistischen religiösen Führern. Hören wir auf, in diesen Kategorien zu denken, ist ein erster Schritt getan. Darüber hinaus sollten wir aufhören, zu moralisieren. Mit der Kalaschnikow der Empörung und des Beleidigtseins im Anschlag metzeln wir alles nieder, was nicht unserer eigenen Überzeugung entspricht. Unsere unerschöpfliche Munition ist Pathologisierung und Küchenpsychologisierung. Zappelt das Kind, hat es ADHS, ist der Papa müde, hat er Burnout, ist der Tochter übel, hat sie Bulimie.«
Wie nah Gut und Böse, Liebe und Hass, Freund und Feind beieinander liegen weiß jeder, der einmal morgens um sieben am Straßenverkehr teilgenommen hat, findet er. Aber wenn es Gott wirklich gibt, kann es weder Terror, noch Amok, noch Hass geben, so der Kabarettist. Warum gebe es dann Facebook? »Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft«, sagt der Teufel bei Goethe. Was würde er heute sagen, im permanenten Ausnahmezustand unserer Zeit, fragt sich der Kabarettist in seinem aktuellen Programm und stellt klar: »Erwarten Sie alles, aber keine einfachen Antworten. Schließlich steckt der Teufel im Detail. Und nur im Kabarett gilt: Erst wenn es richtig böse ist, ist es wirklich gut!« mil
Artikel vom 08.11.2017Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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