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Dokumentarfilm »Musik im Fahrtwind« zeigt den Münchner Kritiker
Altstadt · Hommage an Joachim Kaiser
Ein persönlicher Blick auf den Menschen Joachim Kaiser wirft seine Tochter in dem Dokumentarfilm. Foto: VA
Altstadt · Als Hommage an den Münchner Musikkritiker Joachim Kaiser, der am 18. Dezember 89 Jahre alt geworden wäre, zeigen das Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, in der »Open Scene« am Donnerstag, 21. Dezember, um 19 Uhr den Dokumentarfilm »Musik im Fahrtwind – Joachim Kaiser« (2006) von seiner Tochter Henriette Kaiser.
Henriette Kaiser und ihr Bruder werden bei der Vorführung anwesend sein. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 0 89/23 39 64 50. Der Eintritt kostet 4 Euro.
Joachim Kaiser, Jahrgang 1928, arbeitete über 50 Jahre als Musik-, Literatur- und Theaterkritiker bei der Süddeutschen Zeitung und erwarb sich dadurch den Ruf eines »Großkritikers« und Universalgelehrten. Henriette Kaiser, seine Tochter, begibt sich in ihrem Film auf die Suche nach dem Menschen im Vater. Die Auseinandersetzung eröffnet dabei eine Konfrontation mit verschiedenen Geisteshaltungen und gesellschaftlichen Entwicklungen zwischen den Generationen. Der persönliche Film führt auch in die deutsche Nachkriegsgeschichte, zu Joachim Kaisers Geburtsort Milken in Ostpreußen. Stets getragen vom Fahrtwind auf dem Fahrrad und von familiärer Selbstironie geht es auch um den Wertewandel der Medien und um die faszinierend große Welt der kulturellen Ästhetik.
Neben Joachim Kaiser und seiner Familie kommen viele Freunde und Weggefährten zu Wort wie Hans Magnus Enzensberger, Dominik Graf, Alexander Kluge und Michael Krüger. Nicht nur die Redaktionsräume der Süddeutschen Zeitung mitten in Münchens Innenstadt gibt es heute nicht mehr, auch Vicco von Bülow alias Loriot, Marcel Reich-Ranicki und Werner Burkhardt sowie viele weitere Protagonisten sind inzwischen verstorben.
So zuletzt Joachim Kaiser selber im Mai dieses Jahres. »Musik im Fahrtwind« ist ohne Absicht ein lebendiges Stück Zeitgeschichte geworden.
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