Veröffentlicht am 14.03.2018 00:00

Ein Marathon mit Goethes Klassiker »Faust«– auch in Schleißheim


Von red
Mephisto, gemalt 1872 von Eduard von Grützner, zu sehen in »Du bist Faust«.  (Foto: Münchner Stadtmuseum)
Mephisto, gemalt 1872 von Eduard von Grützner, zu sehen in »Du bist Faust«. (Foto: Münchner Stadtmuseum)
Mephisto, gemalt 1872 von Eduard von Grützner, zu sehen in »Du bist Faust«. (Foto: Münchner Stadtmuseum)
Mephisto, gemalt 1872 von Eduard von Grützner, zu sehen in »Du bist Faust«. (Foto: Münchner Stadtmuseum)
Mephisto, gemalt 1872 von Eduard von Grützner, zu sehen in »Du bist Faust«. (Foto: Münchner Stadtmuseum)

Das populäre Werk Goethes steht 2018 im Mittelpunkt eines Festivals der Stadt München – und Schleißheim ist dabei. Fünf Veranstaltungen zum »Faust Festival München 2018« werden bis Juli in Schleißheim stattfinden.

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Bei dem bislang einzigartigen Spektakel in und um München sind sage und schreibe über 500 Veranstaltungen angesagt. Der Münchner Gasteig ist Zentrum des Events, das »Faust mit allen Sinnen erlebbar machen soll«. Der Tourismusverein Schleißheim e.V. ist Partner des Festivals. »Wenn wir ›Faust‹ und das Münchner Faust-Festival nach Schleißheim holen, heißt das: Gemeinschaft kennt keine Grenzen«, sagt Sandra Kunstwadl, Vorstandsmitglied im Tourismusverein und für das Event zuständig, »durch die Konzentration auf ein Thema und die Gemeinsamkeiten überwinden wir Hindernisse, schaffen wir Synergien und vergessen die Unterschiede«.

Faust für alle Sinne: auch akustisch

Der Faust-Marathon im März beginnt am 17. März mit dem »Faust-Salon« Der Schauspieler Robert Kühn, begleitet von Anna Sutyagina am Klavier, gestalten unter dem Titel »Hier bin ich Mensch, hier darf ich’ sein« einen »Literarisch-musikalischen Faust-Salon« am 17. März um 19.30 Uhr im Tagungscenter »C3« von »Schreiner Innovation«, wo mit moderner Lichtszenerie ein besonderes Wahrnehmungs-Erlebnis kreiert wird. Am 23. März geht es mit dem Theater »Faust 1 für die Generation Popmusik« weiter. Die Berliner Performerin Bridge Markland vermittelt das Drama in ihrem Ein-Frau-Theater-Stück mit Handpuppen und Popmusik.

Das Event »Faust & Porzellan« verzaubert Schleißheim am 21. April und 26. Juni – einen magischen Ansatz für die Annäherung hat die Schlossführerin Christa Karch für den Tourismusverein erschlossen. Unter dem Titel »Faust und die Alchimisten« führt sie jeweils durch die Porzellansammlung in Schloss Lustheim. Faust III gibt es nicht? Denkste! Das Wiener Theater »Bretterhaus« hat den »Faust« fortgeschrieben. Vom 25. bis 27. Mai führen sie das interaktive Event »Faust III« als Stationstheater im Schlosspark auf.

Marionetten-Faust

Schließlich findet die »Faust«-Aufführung des Marionettentheaters »Bille« am 9. und 16. Juni zweimal im Ambiente des Neuen Schlosses Schleißheim statt. Das Unterschleißheimer Theater hat neben vielerlei Märchen auch den »Dr. Faust« seit jeher im Repertoire. Es wird also vielerlei an »Faust« geboten.

Weitere Infos und Event-Karten gibt es im Tourismusbüro im Wilhelmshof 4 in Oberschleißheim.

»Alle sollen die Chance haben, Goethes »Faust« neu zu entdecken«, sagt Roger Diederen, Direktor der Kunsthalle München, der vor zwei Jahren die Idee für das Festival hatte. Das entstandene bunte Programm zum Faust-Marathon stellt mit dem Ein-Frau-Theater-Stück von Bridge Markland sicherlich eines der Highlights dar. In Lustheim performt sie mit ihren Handpuppen und Chartsmusik den »Faust«.

In rasantem Wechsel spielt sie Mephisto, Faust und Gretchen sowie zahlreiche Handpuppen als ihre Gegenspieler. Sie agiert mit großem Körpereinsatz im Voll-Playback zu einem genialen Soundtrack bestehend aus den Stimmen der Rollen und mitreißender Musik. Hier treffen die berühmten Sätze aus »Faust« auf die Rolling Stones, Rammstein, Robbie Williams, Die Ärzte, Madonna, Seeed, Led Zeppelin, Depeche Mode – kurzum auf fast so ziemlich jedes Musikgenre. Das klassische Werk findet seine aktuelle Entsprechung in Sounds und Texten moderner Musik und erschließt sich dadurch für viele Generationen. Diese »Faust«-Interpretation ist ein zeitgemäßer Umgang mit Klassik, der Parallelen zwischen verschiedenen Populärkulturen aufzeigt. Die Zuschauer sind erstaunt, wie viel zum Beispiel ein Schlagertext und ein klassisches Theaterstück gemeinsam haben. Es gehe im Prinzip immer um dieselben Themen, die die Menschen beschäftigen.

Das Stück bringt das Publikum zum Lachen und Weinen, wenn sich die mit Witz, Gefühl, Sensibilität, Groteske und Durchtriebenheit gespielte Handlung entfaltet. »Da liefern sich Faust und die Seinen eine muntere Zitat- und Sloganschlacht mit Pink, Elvis Presley und Peter Maffay. Ein Heidenspaß«, schreibt die Berliner Morgenpost. Das Stück wird am Freitag, 23. März ab 20 Uhr im Restaurant Kurfürst aufgeführt. Der Vorverkauf findet im Tourismusbüro im Wilhelmshof 4 in Oberschleißheim statt. Der Eintritt kostet im Vorverkauf zwölf Euro, an der Abendkasse 14 Euro und ermäßigt sieben Euro.

Info kompakt

2018 steht München bis 29. Juli fünf Monate lang im Zeichen von Goethes berühmtester Tragödie. Im März nimmt das »Faust-Festival« so richtig Fahrt auf. Das Festival will bis heute allgegenwärtige Themen erschließen, im alten Stoff neue Facetten entdecken und nicht zuletzt Berührungsängste mit dem großen Klassiker abbauen. Goethes »Faust«, an dem der Dichter fast 60 Jahre lang arbeitete, gilt als das weltweit bekannteste Werk der deutschen Literatur. Vielfältig, bunt und für jedermann – so will sich das Faust-Festival an Kulturfans und Neugierige, an Alt und Jung, Münchner und Touristen wenden. »Für Jeden ist etwas dabei« ist nicht übertrieben bei den etwa 500 Veranstaltungen von 200 Partnern. Das ganze Programm steht unter

www.faust.muenchen.de

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