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Die hellsten Köpfe Bayerns
Vaterstettener Schüler gewinnt bei »Jugend forscht«
Mathe-Ass Michael Lantelme von Humboldt-Gymnasium Vaterstetten gewann beim bayernweiten Schülerwettbewerb »Jugend forscht«. Foto: Wacker Chemie AG
Vaterstetten · Beim 53. Schülerwettbewerb »Jugend forscht« in Bayern präsentierten heuer 79 Schüler insgesamt 59 Projekte, von denen die meisten aus den Fachgebieten Physik, Biologie und Mathematik / Informatik stammten. Bayernweit haben sich in diesem Schuljahr knapp 2.000 Schüler bei »Jugend forscht« angemeldet und 490 Arbeiten eingereicht.
Am Ende konnten elf Forschungsprojekte bayerischer Schüler die Jury am meisten überzeugen. Mit seinem Projekt über die »Erweiterung des Waringschen Problems« gehört der angehende Abiturient Michael Lantelme vom Humboldt-Gymnasium Vaterstetten zu diesem elitären Kreis dazu.
Er darf Bayern im Fachbereich Mathematik nun beim Bundeswettbewerb »Jugend forscht« vom 24. bis 27. Mai in Darmstadt vertreten. »Ich freu mich natürlich und es war auch ein bisschen überraschend für mich, weil bei den ganzen guten Projekten hier war ich mir auch nicht sicher was am Ende rauskommt«, freute sich der 17 jährige Schüler nach Bekanntgabe der Gewinner Ende letzter Woche. So stand der Schüler erstmal lachend auf der Bühne. »Ich habe das noch gar nicht so richtig realisiert«, so der Schüler weiter. Neben einer schönen Urkunde können sich die Landessieger auch über Geld- und Sachpreise freuen. Mit diesen Preisen soll die Förderung von naturwissenschaftlichem Denken und Forschergeist an bayerischen Schulen gewürdigt werden.
In seinem Projekt beschäftigte sich das Mathe-Ass mit einem komplexen Problem der Zahlentheorie. »Bei Warings Verallgemeinerung des Vier-Quadrate-Satzes geht es darum, ob man alle natürlichen Zahlen aus der Summe von maximal vier Quadraten natürlicher Zahlen bilden kann«, erläutert der Schüler seiner Projektbeschreibung. »Seine Verallgemeinerung bezieht sich auf eine allgemeine Lösung, die die maximale Anzahl von Summanden wiedergibt, die man benötigt, um beliebige natürliche Zahlen aus der Summe von k-ten Potenzen darstellen zu können. Die Schwierigkeit lag hierbei vor allem darin, einen geschlossenen Beweis für seine Aussagen zu finden. In meiner Arbeit erweitere ich das Waringsche Problem nun so, dass ich den Operator der Subtraktion, zusätzlich zur Addition, erlaube. Ich befasse mich intensiv mit den Potenzen k = 0,1,2,3,4,5. Anschließend gebe ich noch eine Beschränkung des Problems für alle ungeraden Potenzen von k an.«
Dieser Ansatz überzeugte die Jury einstimmig. Genauso wie zehn weitere Projekte von Schülern aus ganz Bayern. Auch Bayerns Bildungsminister Bernd Siebler fand lobende Worte für die »herausragenden Leistungen« der Schüler: »Unsere Nachwuchsforscherinnen und -forscher haben sich mit großem Engagement und Interesse in mathematische, naturwissenschaftliche und technische Themen eingearbeitet und beeindruckende Arbeiten vorgelegt. Sie haben Fachwissen und Ideenreichtum bewiesen sowie Durchhaltevermögen und Forschergeist gezeigt.« Ende Mai wird sich zeigen, ob die hellsten Köpfe Bayerns auch bundesweit überzeugen können. Bis dahin hat der 17jährige Nachwuchsforscher aus Vaterstetten aber keine Zeit zum Verschnaufen. »Ich schreibe jetzt noch mein Abitur dazwischen. Aber ich habe auch nochmal 10 Tage Zeit um mein Projekt zu bearbeiten. Und die werde ich auch nutzen«, so der Schüler.
Danach will er die Arbeit zur Seite legen und sich wirklich voll und ganz
auf die Abiprüfungen konzentrieren. Ohne Ablenkung? »Naja, vielleicht fällt
mir zu meinem Projekt ja noch etwas ein«, sagt Michael Lantelme. Egal wie
es dann im Mai in Darmstadt auch ausgehen wird, den Forschergeist kann dem
angehenden Abiturienten niemand absprechen.
Stefan Dohl
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