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Tradition am Pfingstsamstag
Seit 300 Jahren Tullinger Wallfahrt nach Inchenhofen
Bereits seit 1978 beteiligen sich die Tullinger an der Wallfahrt im schwäbischen Inchenhofen. Foto: Max Aman
Tulling/Steinhöring · Man schrieb das Jahr 1718. Seit 1714 ist die österreichische Besatzung aus Bayern abgezogen. Kurfürst Max Emanuel ist aus dem französischen Exil zurückgekehrt und läßt durch sein Militär gnadenlos von dem ruinierten Land hohe Steuern eintreiben. Die Bauern leiden bitterste Not.
Nach den katastrophalen Missernten zwischen 1709 und 1714 wegen langanhaltender Regenfälle herrscht nun Dürre im Land, wie Joseph von Hazzi in seinem Buch »Betrachtungen über Teuerung und Noth der Vergangenheit und Gegenwart« schreibt. Die Tullinger mündliche Überlieferung berichtet über so große Trockenheit, dass die Bauern mit ihren Pflugscharen nicht mehr in den Boden eindringen konnten. Da gelobten 28 Bauern aus dem »Begräbnis Tulling« (also deren Gräber auf dem Tullinger Friedhof liegen) eine jährliche Wallfahrt zum heiligen Leonhard nach Inchenhofen, das nördlich von Aichach etwa 110 km von Tulling entfernt liegt.
Dazu legten sie eine Reihenfolge fest, in der jeweils zwei Bauern diese Wallfahrt unternehmen sollten. Ein kleiner vergilbter Zettel in den Tullinger Kirchenpapieren, geschrieben am 16. März 1828, hält diese Reihenfolge fest. Inchenhofen wird heute noch im Volksmund St. Leonhard genannt. Die Anfänge der Wallfahrt gehen ins 13. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1283 übernahmen Zisterziensermönche aus Fürstenfeld die Betreuung der Wallfahrt und entwickelten sie zur bedeutendsten Leonhardiwallfahrt von ganz Deutschland. Neben der Kirche entstand eine Probstei mit sechs bis acht Patres, welche die Wallfahrt bis 1803 betreuten. Dann wurde das Kloster aufgelöst und die Wallfahrten wurden verboten.
Das Verbot wurde erst 1825 wieder aufgehoben. Aber die Tullinger Wallfahrt überstand auch diese Zeit, ebenso die zwei Weltkriege. Traditionell besuchten alljährlich zwei Tullinger Bauern am Pfingstsamstag die Kirche zum hl. Leonhard in Inchenhofen. Die Pfingstwoche ist die Hauptwallfahrtszeit in Inchenhofen. Seit 1978 fährt ein Bus mit Wallfahrern von Tulling nach Inchenhofen.
Am Pfingstmontag wird alljährlich eine Dankprozession durch das Dorf Tulling gehalten.
Heuer werden am Pfingstsamstag, 20. Mai, zwei Omnibusse mit Wallfahrern und Musikern der Steinhöringer Blasmusik nach Inchenhofen aufbrechen, um das 300-jährige Jubiläum der Wallfahrt feierlich zu begehen. Anmeldung zur Wallfahrt bei Max Aman (Telefon 1430).
Artikel vom 09.05.2018Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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