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Am Donnerstag, 14. Juni: MVG wird bestreikt!
München · Chaos im Berufsverkehr erwartet: Tram und U-Bahn wird bis 8 Uhr eingestellt, Busverkehr halbiert
Da ist Geduld gefragt: Die Gewerkschaft Verdi bestreikt morgem zwischen 4 und 8 Uhr alle Linien von U-Bahn, Tram und Bus. Foto: SWM/MVG, Kerstin Groh
München · Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder für Donnerstag, 14. Juni, zu einem vierstündigen Warnstreik bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) aufgefordert.
Anlass dafür sind die laufenden Tarifverhandlungen zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern und den Gewerkschaften zum Tarifvertrag Nahverkehr Bayern (TV-N). Novum ist, dass es einen Solidaritätsstreik geben soll. Dazu hat Verdi die Mitarbeiter im Haustarifvertrag TV MVG aufgerufen. Der TV MVG ist nicht Gegenstand der aktuellen Tarifverhandlungen.
Welche Verkehrsmittel sind von dem Warnstreik betroffen?
Verdi
bestreikt die MVG komplett. Am Donnerstag, 14. Juni, soll der Fahrdienst
bei U-Bahn, Tram und Bus von Betriebsbeginn um 4 Uhr bis ca. 8 Uhr lahmgelegt
werden. Die Beschäftigten in Werkstätten, Verwaltung, Infrastruktur und
Vertrieb werden von Verdi aufgerufen, ihre Arbeit von 6 Uhr bis 10 Uhr ruhen
lassen. Der Warnstreik trifft die Münchnerinnen und Münchner zur Unzeit,
nämlich im morgendlichen Berufsverkehr. Der Warnstreik wird damit auch auf
dem Rücken der Schülerinnen und Schüler aus- getragen. Die S-Bahn (Betreiber:
Deutsche Bahn AG) verkehrt planmäßig. Auch der Regionalbusverkehr ist nicht
betroffen.
Welche Auswirkungen hat der Streik?
Der MVG liegen keine Informationen
dazu vor, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Aufruf von Verdi
tatsächlich folgen. Grundsätzlich ist daher von massiven Einschränkungen,
Engpässen und Überlastungen auszugehen. Absehbar sind folgende Auswirkungen:
U-Bahn: Kein Betrieb
Die U-Bahn bleibt geschlossen, weil kein
geregelter Betrieb zu gewährleisten bzw. kurzfristig zu Betriebsbeginn zu
organisieren ist. Hauptgrund für diese Entscheidung ist der angekündigte
Solidaritätsstreik. Dadurch ist in keiner Weise absehbar, wie viele Mitarbeiter
wann und wo zum Dienst erscheinen. Auch eine ausreichen- de Besetzung der
Leitstelle ist zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss. Sollten sich frühzeitig
viele Beschäftige einsatzbereit melden, ist eine Teilaufnahme des U-Bahn-
betriebs bereits vor dem Ende des Warnstreiks nicht ausgeschlossen. Die
Entscheidung trifft der für den U-Bahnverkehr zuständige Betriebsleiter.
Tram: Linien 19 und 20 im Einsatz
Wie viele Züge in den Fahrgastbetrieb
gehen können, hängt auch bei der Tram von der Verfügbarkeit der Fahrer ab.
Wegen des Solidaritätsstreiks können dazu derzeit keine verlässlichen Prognosen
abgegeben werden. Die MVG rechnet jedoch damit, die Linie 19 (Pasing – Innenstadt
– Berg am Laim Bf.) und die Linie 20 (Stachus – Moosach) betreiben zu können.
Je nach Personalverfügbarkeit werden ggf. weitere Linien bedient.
Bus: Jedes zweite Fahrzeug auf Linie
Im Betriebszweig Bus wird
die Hälfte der Leistung von privaten Kooperationspartnern der MVG gefahren.
Deren Mitarbeiter sind nicht an den aktuellen Tarifverhandlungen beteiligt
und nicht zu einem Solidaritätsstreik aufgefordert. Die MVG geht deswegen
davon aus, auf vielen Linien einen eingeschränkten Betrieb mit unregelmäßigen
Takten anbieten zu können. Linien, die nicht bedient werden können, werden
bekanntgegeben.
Wann läuft der Regelbetrieb wieder an?
Nach Beendigung der Streikmaßnahmen
wird es noch einige Stunden dauern, bis U-Bahn, Tram und Bus wieder regelmäßig
und in vollem Umfang fahren. Die Fahrer müssen zunächst zu ihren Fahrzeugen
kommen, die Züge in das Netz einfädeln und von der Leitstelle in den Fahrplan
eingetaktet werden. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle Züge gleichzeitig
ausrücken können, um die Fahrstromversorgung nicht zu überlasten. Erst gegen
Mittag ist mit einem regelmäßigen Betrieb zu rechnen. Beim Bus werden Störungen
bis in den späten Vormittag hinein erwartet.
Was empfiehlt die MVG ihren Fahrgästen?
Wer kann, sollte die MVG-Verkehrsmittel
am Donnerstag bis mittags meiden und sich andere Wege suchen. Es ist auch
dann mit massiven Engpässen und Über- lastungen zu rechnen, wenn einzelnen
Linien unter Umständen weitgehend regulär bedient werden können. Voraussichtlich
entstehen für Fahrgäste teils lange Wartezeiten an den Haltestellen, weil
zu wenig Platz für alle in den verbleibenden Fahrzeugen ist.
Wo gibt es laufend aktuelle Informationen?
Die MVG informiert
laufend auf www.mvg.de
über die aktuelle Betriebslage, ebenso auf ihrer Facebook-Seite. Selbstverständlich
finden Kunden die Informationen auch in der App MVG Fahrinfo München und
auf Twitter. Außerdem wird die MVG ihre Kunden über die elektronischen Anzeigen
und mit Durchsagen über den Streik informieren.
Was sagt die MVG-Geschäftsführung zu dem Warnstreik?
Die MVG-Geschäftsführer
Ingo Wortmann und Werner Albrecht bewerten die Streikaktivitäten wie folgt:
»Wir bedauern, dass Verdi kurz vor der dritten Verhandlungsrunde am Freitag
die Muskeln spielen lässt. Denn eine Tarifeinigung liegt bereits in greifbarer
Nähe, und zwar in Höhe des diesjährigen Tarifabschlusses für den öffentlichen
Dienst, der für die SWM Beschäftigten im Tarifvertrag Versorgung (TV-V)
sowie in anderen Bun- desländern längst auch für den Nahverkehr übernommen
wurde. In Summe geht es dabei um insgesamt 7,5 Prozent mehr Geld über 30
Monate. Kein Verständnis haben wir für den Aufruf zum Solidaritätsstreik!
Das sind Auswüchse auf dem Rücken der Fahrgäste, die den Streiktag für uns
und unsere Kunden völlig unplanbar machen und die Bürgerinnen und Bürger
unnötig und massiv belasten.«
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