Neuigkeiten in Sachen S-Bahn-Verkehr

Ebersberg · Express-S-Bahnen auf Linie S4/S6 Ost werden an Knotenpunkten Halt machen

Mdl Thomas Huber (CSU).  	Foto: Büro Huber

Mdl Thomas Huber (CSU). Foto: Büro Huber

Ebersberg · »Vor der Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke im Jahr 2026 wird noch viel Wasser die Isar hinunterfließen. Auch wenn das Grundkonzept für die S-Bahnverbindungen bereits steht, werden sich die Pläne für den künftigen Fahrplan wahrscheinlich noch mehrmals ändern«, so der Landtagsabgeordnete Thomas Huber (CSU).

Huber teilt die Bedenken in der Landkreisbevölkerung, dass das aktuelle Grundkonzept nicht genügend Kapazitäten vorhalten werde, um die gewaltigen Pendlerströme zu bewältigen. Daher hat er sich bereits mehrfach mit der neuen Ministerin für Bau und Verkehr Ilse Aigner ausgetauscht und immer wieder auf den Bedarf der Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Ebersberg hingewiesen. Das Grundkonzept sieht für die S-Bahnlinien folgendes vor: Auf den Linien S2 Ost und S4/S6 Ost wird ein ganztägiger 15- Minuten-Takt eingeführt. Der 10-Minuten-Takt zur Hauptverkehrszeit entfällt nach Aussage des Ministeriums auf allen Linien. Auf den Linien S4/S6 Ost werden dafür zur Hauptverkehrszeit Express-S-Bahnen mit einem 30-Minuten-Takt eingeführt (Haltestellen: Ebersberg, Grafing Stadt, Grafing Bahnhof, Eglharting, Kirchseeon, Zorneding, Haar, Trudering, Leuchtenbergring, Ostbahnhof, Marienhof, Hauptbahnhof, Laim). Die Express-S-Bahnen auf der Linie S2 Ost sollen wegfallen, was für den Landtagsabgeordneten Huber nicht hinnehmbar ist. Das hat er in seiner Rede im Markt Schwabener Festzelt auch gegenüber Ministerpräsident Söder deutlich gemacht: »Im bevölkerungsreichen Norden des Landkreises brauchen wir eine bestmögliche Zugverbindung für die Pendler, was de facto ein 10-Minuten-Takt zur Hauptverkehrszeit bedeutet.« Von Ministerin Aigner hat Huber erfahren, dass hier noch nichts in Stein gemeißelt ist. In diesem Sinne wird Thomas Huber am Ball bleiben, denn das Verkehrsministerium ist zuständig, wenn es um die Bestellung der Zugverbindungen geht. Die Deutsche Bahn hingegen ist für die technische Umsetzung zuständig. »Ich bin Ministerpräsident Söder sehr dankbar, dass er meine Forderung aufgenommen hat und eine Taktverschlechterung auch für ihn inakzeptabel wäre. Da die Planungen noch nicht final sind, werde ich auf Nachbesserungen des bestehenden Grundkonzepts auch für die Linie S4/S6 Ost hinwirken, wie etwa die Ausweitung der Express-S-Bahnen auf Baldham und Vaterstetten«, so Huber weiter.

Zweigleisiger Ausbau Grafing - Ebersberg

Da es immer wieder zu Verspätungen auf der Bahnstrecke zwischen Grafing Bahnhof und Ebersberg kommt, forderte der Ebersberger Landtagsabgeordnete Thomas Huber bereits mehrfach den zweigleisigen Ausbau, zumindest jedoch den Bau eines Ausweichgleises auf diesem Stre-ckenabschnitt. »Seit Jahren müssen zahlreiche Pendler unter diesem Flaschenhals leiden, denn es kommt regelmäßig zu Verspätungen oder sogar Zugausfällen. Das ist auch der Grund, weshalb viele von ihnen auf das Auto umsteigen«, beschrieb Huber die Situation. Huber erhielt von der neuen Ministerin für Bau und Verkehr Ilse Aigner nun eine Antwort, die ihn positiv stimmt. Auch das Bayerische Bauministerium ist demnach der Ansicht, dass zwischen Grafing-Bahnhof und Ebersberg eine infrastrukturelle Ertüchtigung erforderlich ist, damit weitere Angebotsverbesserungen im Schienenverkehr umgesetzt werden können. Aufgrund der Topografie und dichten Bebauung stelle ein solcher Ausbau jedoch planerisch, genehmigungsrechtlich und finanziell eine hohe Herausforderung dar. Deshalb soll nun eine Projektgruppe im Rahmen des gesamten Bahnausbaus in der Region prüfen, welche Möglichkeiten es für einen Teilausbau zwischen Grafing-Bahnhof und Ebersberg (z.B. einen Begegnungsabschnitt im Bereich Wiesham) gibt.

Im Zuge dessen sollen auch, wie von Huber gefordert, die betroffenen Bahnübergänge in Grafing untersucht werden, um möglichen Anpassungsbedarf zu ermitteln und mit den Beteiligten von Bahn, Straßenbaulastträger und Bund abzustimmen. Huber: »Wenn mehr Züge fahren, dann kommt es in der Folge auch zu mehr Staus in Grafing. Hier muss frühzeitig gegengesteuert und geprüft werden, welche baulichen Maßnahmen ergriffen werden können. Es wäre verheerend, wenn Notärzte und Feuerwehren nicht mehr zum Einsatzort kommen, weil sie vor verschlossener Schranke stehen. Das ist teilweise schon heute ein Problem!« Der Abgeordnete verwies darauf, dass hierzu eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden soll, die derzeit noch zwischen Landkreis, Freistaat sowie den Städten Ebersberg und Grafing abgestimmt wird. Eine Realisierung des Teilausbaus sei aber vor Fertigstellung der 2. Stammstrecke aktuell nicht zu erwarten, wie Huber aus dem Schreiben von Aigner erfuhr.

Artikel vom 13.06.2018
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