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Ein Mexicaner auf Abwegen
Privater Fahndungsaushang führte zum Erfolg
Chihuahua Bella konnte nach einem kleinen Intermezzo dank des guten Gedächtnisses eines Bundespolizisten wieder ihrem Frauchen übergeben werden. Foto: Bundespolizei
München · Ein Hund der mexikanischen Rasse Chihuahua, den sich ein 21-Jähriger widerrechtlich aneignen wollte, konnte Dank eines privaten »Fahndungsaushangs«, an den sich ein Bundespolizist erinnerte, am frühen Dienstagmorgen (19. Juni) wieder seiner Besitzerin übergeben werden.
Bei einer Personenkontrolle am Münchner Hauptbahnhof wurden gegen 3 Uhr zwei Afghanen zwecks Datenabgleich zur Dienststelle der Bundespolizei am Gleis 26 verbracht. In deren Begleitung befand sich ein Hund, der Rasse Chihuahua. Bei einem der beiden, einem wohnsitzlosen 19-Jährigen, wurden 20 Gramm Haschisch aufgefunden. Er wird auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wegen unerlaubtem Besitz von Betäubungsmitteln heute dem Haftrichter vorgeführt.
Des Weiteren kristallisierte sich zunächst heraus, dass der Hund mexikanischer Abstammung augenscheinlich dem zweiten Mitgenommenen, einem 21-Jährigen, der in Altomünster wohnt, zu gehören schien. Ein Beamter, der am Revier im Ostbahnhof seinen Dienst versieht, und sich gerade zufällig an der Wache im Hauptbahnhof befand, erinnerte sich an ein privates »Fahndungsplakat«, das dort aushing. Es war am Vortag von einer Frau bei der Bundespolizei abgegeben worden war, die ihren Hund, einen Chihuahua, vermisste. Schnell erfolgte per Foto ein Datenabgleich und dabei stellte sich heraus, dass es sich bei dem mitgeführten Chihuahua um den gesuchten Hund handelte. Mit dieser erdrückenden Beweislast konfrontiert, gab der 21-jährige Afghane zu, den Hund gestern im Stadtgebiet gefunden und - in Zueignungsabsicht - mitgenommen zu haben.
Die Hundebesitzerin, eine 38-Jährige aus Bogenhausen, konnte telefonisch erreicht werden.
Sie erschien auf der Dienststelle, und konnte »Bella« freudig in Empfang nehmen. Aufgrund der Gesamtumstände und vor allem der Reaktion des Hundes (u.a. Auslesen des Transponders durch eine Diensthundeführerin der Bayerischen Landespolizei, insbesondere aber wegen des freudigen Schwanzwedelns beim Erblicken ihres Frauchens) konnte die 38-Jährige »Bella« mit nach Hause nehmen. Die Umstände des Abhandenkommens konnten noch nicht ausermittelt werden und bedürfen noch weiterer Abklärung. Gegen den 21-jährigen Afghanen wurde ein Strafverfahren wegen Unterschlagung eingeleitet.
Wie sagte ein beteiligter Bundespolizist: »Insgesamt eine polizeiliche Gemengelage mit unrealistischen Zufällen wie in einer schlechten Vorabend-Polizeisendung ...«
Artikel vom 21.06.2018Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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