Große Kunst zu Gast

Brunnthal · Werke von Armin Müller-Stahl

Armin-Müller-Stahl (in der Bildmitte mit Ausstellungsmacher Dr. Holger Weinstock) nahm sich auch viel Zeit für seine großen und kleineren, kunstsinnigen Gäste.	Foto: RedB

Armin-Müller-Stahl (in der Bildmitte mit Ausstellungsmacher Dr. Holger Weinstock) nahm sich auch viel Zeit für seine großen und kleineren, kunstsinnigen Gäste. Foto: RedB

Brunnthal · Er ist quasi der Tausendsassa der schönen Künste und die renommierte Galerie Kersten in Brunnthal widmet ihm deshalb die eigene Herbstausstellung. Armin Müller-Stahl ist oscarnominierter Schauspiel-Weltstar, feinsinniger Dichter, Musiker und Maler in Personalunion.

Am Sonntag ließ es sich der Meister nicht nehmen, seine Werkschau »Unikate und Grafiken« mit über 100 Arbeiten selbst zu eröffnen. Der Andrang war riesig. Müller-Stahl erwies sich einmal mehr als Grand-Seigneur der Szene. Noch bis 27 Oktober sind die Werke des in Lübeck und Kalifornien lebenden Künstler-Fürsten in Brunnthal zu sehen (mehr unter www.galerie-kersten.de ).

Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Lithographien, Farbradierungen, Grafiken und Siebdrucke – Das malerische Werk des gebürtigen Ostpreußen ist intensiv vielschichtig. Ob John Lennon oder Leonard Cohen, Marlene Dietrich oder Penelope Cruz.

Größen der künstlerischen Historie und des Zeitgeistes bringt Müller-Stahl mit wenig, stark akzentuierten Pinselstrichen auf die Leinwand. Daneben ist sein Oeuvre auch durch künstlerische Anlehnung an Kulturfürsten geprägt. Shakespeares Werk, oft Wegbegleiter während Müller-Stahls jahrzehntelanger Bühnenkarriere, ist umfangreich und opulent zu sehen. »Das Malen ist für mich Freiheit«, gesteht der rüstige 87jährige bei der Vernissage. Ein Müller-Stahl, cineastisch weltberühmt geworden durch die Klassiker »Night on Earth«, die Buddenbrooks und als Thomas Mann im Familienepos, ist immer auch ein politischer Geist. Den Freiheitsbegriff setzte er bewusst auch in Bezug zu »all den Diktatoren, die seit 2016 aus dem Boden schießen«. Freiheit ist auch ein sensibler Begriff für einen, der lange in der DDR lebte und Beschränkungen dieser Freiheit am eigenen Leib erlebte.

Noch bis zum Samstag, 27. Oktober, haben Kunstsinnige Gelegenheit, die Werkschau an der Otterloher Straße 6 genauer zu fokussieren. »Wenn der Künstler nicht mehr da ist, ist auch mehr Platz für die Kunst«, schmunzelte Müller-Stahl zum Abschied. RedB

Artikel vom 02.10.2018
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