"Jeden Tag mehr Unterschriften"

1.189 Unterstützer für Erhalt von öffentlicher Grünanlage in Adam-Berg-Straße

Die Anwohner der Adam-Berg-Straße im Ramersdorfer Süden kämpfen für den Erhalt einer öffentlichen Grünanlage. Foto: Bürgerinitiative

Die Anwohner der Adam-Berg-Straße im Ramersdorfer Süden kämpfen für den Erhalt einer öffentlichen Grünanlage. Foto: Bürgerinitiative

Ramersdorf · Die Zahl der Unterstützer steigt stetig: 780 weitere Unterschriften von Nachbarn und Anwohnern aus der direkten Umgebung der öffentlichen Grünanlage an der Adam-Berg-Straße wurden kürzlich im Münchner Rathaus eingereicht. Bereits im Februar waren Unterschriften dort abgegeben worden.

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Inzwischen liegt die Zahl bei 1.189 Unterstützern, die sich per Unterschrift für den Erhalt der gefährdeten Grünanlage ausgesprochen haben.

„Das Engagement der Bürger reißt nicht ab – im Gegenteil: Es werden jeden Tag mehr Unterschriften. Inzwischen bin ich selber über den anhaltenden Zuspruch überrascht", sagt Holger Breit, einer der Sprecher der Bürgerinitiative Erhalt öffentliche Grünanlage mit Bolzplatz Adam-Berg-Straße. Der Erhalt unserer Grünanlage sei ja eine sehr lokale Angelegenheit, betont Breit: "Aber sie ist symptomatisch für die Situation in unserer Stadt, wo vielerorts Bürger für den Erhalt von Grünflächen und teilweise von öffentlichen Grünanlagen kämpfen."

Grünanlage unterliegt der Satzung

Obwohl die besagte Fläche Teil der Grünanlagensatzung der Landeshauptstadt München ist und somit dem Grunde nach geschützt und für die Erholung und die Freizeitgestaltung der Bürger da ist, müssen die Anwohner um den Bestand der Anlage fürchten. Denn die Stadt erwägt, das Grundstück gegen eine Fläche an der Ottobrunner Straße 3, die dem Firmeninhaber eines Gartencenters gehört, zu tauschen und so eine Bebauung zu ermöglichen. Die Hoffnung dahinter: Endlich einen Bebauungsplan für das Planungsgebiet 1638 erstellen zu können. Die Bemühungen der Stadt, dieses Gebiet zu erschließen und zu bebauen, bestehen inzwischen seit rund 25 Jahren. So lange hält sich auch der Widerstand einiger Grundstückseigentümer, dort ihre Flächen zu verkaufen.

„Nur weil die Stadt dort nach einem Grundstückstausch etwas mehr Fläche hätte, ändert sich doch noch lange nicht die Haltung der Grundstückseigentümer im Planungsgebiet", sagt Anwohner Marcus Möller, der vor 20 Jahren an den Werkstattgesprächen zur Gestaltung dieses Gebietes beteiligt war. "Entscheidend für einen Bebauungsplan ist nicht die Menge an Quadratmetern, die die Stadt dort besitzt, sondern die Einwilligung der anderen Eigentümer zum Verkauf", meint Möller. "Und davon kann überhaupt nicht die Rede sein.“

Da den Anwohnern bekannt ist, dass das betreffende Grundstück bereits in den 70-er Jahren Gegenstand eines Tausches war, forderten sie von der Verwaltung die Offenlegung der Grundstücksverhältnisse. Damals spendete der damalige Firmeninhaber das Grundstück an die Stadt, um es für die Kinder und Jugendlichen aus der Umgebung zu erhalten. Im Gegenzug bekam er die Genehmigung, seinen Betrieb an der Ottobrunner Straße 61 erheblich zu erweitern.

Aus der Presse sei nun bekannt geworden, dass dem Gartencenter keine entsprechenden Unterlagen auffindbar seien, informiert die Bürgerinitiative. Ob der Stadt die rechtsverbindliche Absicherung der Zweckbestimmung vorliege, sei noch nicht bekannt. In dieser Situation sahen sich einige langjährige Nachbarn veranlasst, diese Zweckbestimmung per Versicherung an Eidesstatt in Erinnerung zu rufen. Diese Erklärungen wurden inzwischen bei Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und den relevanten Stellen in der Verwaltung eingereicht.

Artikel vom 28.05.2019
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