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Pinakothek der Moderne im 1. Bauabschnitt fertig / Einbindung in den Stadtteil?
Schwierige Geburt
Eine schwierige Geburt, aber ein schönes Kind: Innenminister Beckstein, Architekt Braunfels, Wissenschaftsminister Zehetmair und Prof.Dr. Baustark, Generaldirektor der bayr. Staatsgemäldesammlung stellten das »bayerische Wunder« vor. Foto: rme
Zentrum · »Die Pinakothek der Moderne schließt die größte städtebauliche Wunde der Maxvorstadt«, so betonte der Bayerische Innenminister Günther Beckstein in der letzten Woche, als er den fertigen ersten Bauabschnitt des Museums der Presse vorstellte.
In der Tat fügt sich der nüchtern-imposante Neubau an der Barer Str. geradezu optimal ins Stadtbild ein, stellt eine organische Verbindung zwischen den beiden »älteren« Pinakotheken und der Altstadt her.
»Das ist genau der Grund, warum der Entwurf von Stephan Braunfels damals das Rennen gemacht hat«, erklärt Klaus Bäumler, der als Chef des BA Maxvorstadt auch im Preisgericht saß. »Braunfels war der einzige, der die Scharnierfunktion des Grundstücks zur Geltung brachte.« Die ausladende Eingangshalle, die sich als diagonale Achse durch das Gebäude zieht, kann jederzeit als Durchgang zu den übrigen Museen benutzt werden. Allerdings, so Stephan Braunfels: »Ich hoffe natürlich, dass viele Passanten dabei auf den Geschmack kommen und gleich hier bleiben oder wieder zurückkommen«.
Darum hat der junge Münchner Architekt auch besonderes Augenmerk auf die Museums-Cafeteria gerichtet. Sie ist in einem großen Wintergarten untergebracht und soll nach dem Wunsch ihres Schöpfers zum beliebten Treffpunkt auch für die Bewohner der umliegenden Viertel werden. Für ein lauschiges Ambiente werden nicht zuletzt auch die vielen alten Kastanien auf dem Museumsgelände sorgen, die Braunfels in sein Konzept integrierte, statt die Axt anzusetzen.
So ist das als Jahrhundertprojekt gefeierte »bayerische Wunder« ein »rundherum schönes Kind« geworden, wie Wissenschaftsminister Hans Zehetmair es in seiner Begrüßungsansprache ausdrückte. – Allerdings hatte dieses »Kind« auch eine schwierige Geburt. Nicht nur, dass es insgesamt fast 100 Jahre dauerte, bis sich der Plan zum Bau einer weiteren Pinakothek auf dem Gelände der ehemaligen »Türkenkaserne« verwirklichen ließ.
Nicht nur, dass bei finanziellen Planung Veränderungen notwendig waren, die im Innenministerium »lange und schmerzlich durchdiskutiert« wurden, wie Beckstein bekannte. – Nein, die »schwierige Geburt« dauert sogar noch an. In den nächsten Jahren soll dem nun fertiggestellten Neubau, dem Kern, nämlich ein weiteres Gebäude als eine Art »Ummantelung« vorgelagert werden: das künftige Zuhause der Staatlichen Graphischen Sammlung. Und entlang der Türkenstraße wird in Kürze ein weiterer Museumsbau für die Sammlungen Brandhorst entstehen. So bleibt das Areal rund um das »bayerische Wunder« auf unbestimmte Zeit eine Baustelle. rme
Artikel vom 28.03.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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