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Eichenlaub-Schützen Josef Bischoff und Philipp Walther zielten am genauesten
Kampf um’s »Kettenhemd«
Josef Bischoff (li.) und Philipp Walther (Mitte) heißen die Schützenkönige 2002 von Eichenlaub Lohhof. Beide wurden vom ersten Schützenmeister Adalbert Mader (re.) ausgezeichnet.Foto: cr
Lohhof · Volle Konzentration ist gefragt. Es kommt auf diesen einen Schuss an.
Möglichst nahe am Zentrum soll das Luftgewehr-Geschoss die Königsscheibe durchschlagen. Josef Bischoff legt an, zielt und drückt ab. Nicht ganz die Mitte, aber nur 288,7 Blattl daneben. Bischoff hat mit seinem Treffer den Königsschuss gesetzt. Auf zehn Meter Entfernung hat der 64-Jährige das Zentrum der Zielscheibe nur um 2,887 Millimeter verfehlt. »Jeder Teilnehmer hat nur einen einzigen Schuss, der in die Wertung kommt«, betont Adalbert Mader, Erster Schützenmeister von Eichenlaub Lohhof das Procedere. Mit seiner Leistung konnte sich der »Bischoff von Lohhof« gegen 33 Teilnehmer beim Königsschießen in dem Schützenverein durchsetzen. Als Ehrenzeichen wurde ihm die Königskette überreicht. Die ist seit dem ersten Königsschießen bei Eichenlaub im Jahr 1932 stattlich angewachsen. »Jeder Schützenkönig darf eine Plakette hinzufügen«, erklärt Mader zu dem schmucken Gebilde, das inzwischen die Ausmaße eines Kettenhemds angenommen hat. Für Josef Bischoff war es nach 1987 der zweite Erfolg. Das Nachsehen hatten diesmal Heinrich Fickert (328,7 Blattl) und Adelheid Seibold (334,9 Blattl), die jedoch mit einer Wurst- bzw. Brez'n-Kette für ihre Leistung ausgezeichnet wurden. Mit seinen 194,4 Blattl hätte Eichenlaub-Schütze Michael Weiner bei den Erwachsenen problemlos gewonnen. Aber da er bei den Jugendlichen an den Start ging, musste er sich zweien seiner über 20 Mitbewerber geschlagen geben. Um nur 0,9 Blattl besser war Thomas Schwarz, der damit die Wurstkette gewann. Deutlich näher ans Zentrum hatte Philipp Walther seinen Schuss gesetzt. Der Zwölfjährige kam auf das Ergebnis von 137,9 Blattl und gewann die Schützenkette der Jugendlichen. In den Jahren nach der Gründung 1929 war es nicht nur eine Ehre, Schützenkönig zu werden, es war auch mit Privilegien verbunden. »Der Schützenkönig wurde für die Dauer seiner Königswürde von Steuern und den allgemeinen Bürgerpflichten befreit, durfte Bier brauen und auf seinem Grundstück ein Schwein mästen«, erzählt Mader lachend. Davon könnten die Eichenlaub-Schützen heute nur träumen, doch sie konzentrieren sich lieber auf die Nachwuchsförderung. So kommt der amtierende bayerische Meister in der Luftgewehr-Juniorenklasse, Andreas Leskin, aus ihren Reihen. Und vielleicht kann der eine oder andere Eichenlauber irgendwann an den großen Erfolg von Gerhard Hoher anknüpfen, der 1987 Einzel- und Mannschaftsweltmeister mit der Armbrust wurde. cr
Artikel vom 03.04.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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