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"Ein Mann, der tobt"
Literarisch-musikalischer Abend zu russischem Schriftsteller
Der russische Schriftsteller Boris Pilnjak. Foto: VA
Schwabing · Eine zweisprachige literarisch-musikalische Veranstaltung zum 125. Geburtstag des russischen Schriftstellers Boris Pilnjak (1894-1938) findet am Samstag, 12. Oktober, in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b. Motto "Ein Mann, der tobt". Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Veranstalter ist MIR e.V., Zentrum russischer Kultur in München.
Boris Andrejewitsch Pilnjak, eigentlich B. A. Wogau, wurde am 11. Oktober 1894 in Moschajsk bei Moskau als Sohn eines Tierarztes geboren. Sein Vater war wolgadeutscher Abstammung; die Mutter stammte aus einer russischen Kaufmannsfamilie. Seine Karriere als Schriftsteller begann er 1915, als eine Reihe von Zeitschriften Erzählungen veröffentlichten. Seit diesem Zeitpunkt benutzte er das Pseudonym Pilnjak - ein regionaler Ausdruck für Waldarbeiter.
Neben Majakowski und Babel war sein Name einer der klangvollsten Namen der jungen Sowjetliteratur und sein in alle Weltsprachen übersetzter Roman „Das nackte Jahr“ hatte Millionen von Lesern für die Oktoberrevolution begeistert. Da seine Erzählungen zwischen Ironie und Schrecken balancieren, wurde sein Werk mehrfach kritisiert. Ihm wurden ideologische Fehler, Formalismus, Erotik und Mystik vorgeworfen, die für einen proletarischen Schriftsteller nicht angemessen sind. Aber auch für seine politische Position wurde Pilnjak kritisiert, da er die Revolution in seinen Werken durch die Naturkraft dargestellte, als eine unbewusste Bauernrevolte, die nicht aus dem Klassenkampf, sondern aus der ewigen russischen Rebellion entstand. Selbst Stalin kritisierte ihn 1924 öffentlich in seiner Arbeit „Über die Grundlagen des Leninismus“.
Trotzdem war Boris Pilnjak nicht nur einer der meistveröffentlichten Schriftsteller der früheren Sowjetunion, sondern über mehrere Jahre der Vorsitzender der Allrussischen Schriftstellervereinigung. Am 28. Oktober 1937 wurde Boris Pilnjak verhaftet und am 21. April 1938 von der Militärkammer des Obersten Gerichts der UdSSR unter fingierter Anklage (Spionage für Japan) wegen Verbrechen gegen den Sowjetstaat zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am gleichen Tag in Moskau durch Erschießen vollstreckt. 1956 wurde er als Opfer der Stalinzeit rehabilitiert. Erst 1990 erfolgte in Russland die erste vollständige Veröffentlichung seiner Werke.
Mitwirkende: Tatjana Lukina, Maria Schefner, Arthur Galiandin, Michael Tschernow, Oleg Wolf, Wolga-Chor und andere.
Artikel vom 10.10.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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