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Neuer Träger und altbewährte Betreuung für das »Elisabethinum«-Altenheim
Das Mehr an Menschlichkeit
Diesen Montag wurde der Vertrag zwischen Elisabethenverein und St. Anna-Stiftung unterzeichnet. Foto: rme
Ludwigsvorstadt · Intensive Zuwendung für alte Menschen, aus dem Geist christlicher Nächstenliebe heraus – so lautet seit 1905 das Motto im Altenheim »Elisabethinum« an der Mathildenstraße.
In Zeiten des allgemeinen Pflegenotstands nur noch ein frommer Wunsch? – In diesem Falle wohl nicht, denn Träger des »Elisabethinums« war bis jetzt der katholische Elisabethenverein, dessen Mitglieder die Verwaltung und einen Großteil der sozialen Betreuung ehrenamtlich übernahmen.
In den letzten Jahren allerdings sah sich die fünfköpfige weibliche Vorstandsriege zunehmend überfordert: Immer komplexer gestaltete sich die Administration, immer größer wurden die finanziellen Sorgen. »Wir brauchen Profis, die uns die Verwaltungsaufgaben abnehmen«, so die nüchterne Erkenntnis der Vorstandsvorsitzenden Christa Ilmberger. Sie ist sehr erleichtert, nach eingehender Suche nun auch »Profis« gefunden zu haben, die die organisatorische Arbeit im Sinne des Elisabethenvereins weiterführen: Die gemeinnützige Gesellschaft »St. Anna-Hilfe«, eine Tochter der Stiftung »Liebenau«, übernimmt ab jetzt die Verwaltung des Heims an der Mathildenstraße sowie einer weiteren Einrichtung des Elisabethenvereins in Neuforstenried.
Bis auf einen personellen Wechsel in der Heim- und in der lange verwaisten Pflegedienstleitung bleibt damit jedoch alles beim Alten. »Für die Heimbewohner ändert sich nichts«, beteuert Manfred King, der Geschäftsführer der St. Anna-Hilfe. »Vor allem gibt es keine Trennung vom Elisabethenverein.« – Im Gegenteil: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins – in München sind es insgesamt rund 1.100, vorwiegend Frauen – wollen sich künftig mindestens genauso eifrig engagieren wie bisher.
»Wir sind dabei, einen gut organisierten Besucherdienst und vor allem eine Hospizgruppe aufzubauen«, erklärt Christa Ilmberger. Denn Sterbehilfe nach holländischem Vorbild wird es im Elisabethinum mit Sicherheit niemals geben. Das betont auch Manfred King: »Die alten Menschen sollen an der Hand, nicht durch die Hand eines anderen Menschen sterben. – Das ist für uns oberstes Gebot.« Menschliche Zuwendung in allen Lebenssituationen – das bedeutet im Elisabethinum auch umfassende seel-sorgerische Betreuung, sofern erwünscht. »Wir wollen die religiösen Bedürfnisse der Heimbewohner besonders berücksichtigen«, so der neue Geschäftsführer, Bernd Reik.
Fast täglich werden im Altenheim Gottesdienste gefeiert, darüber hinaus steht eine Theologin als Ansprechpartnerin zur Verfügung. »Viele Menschen kommen gerade wegen dieser religiösen Ausrichtung zu uns«, erzählt Christa Ilmberger. – Und das soll auch so bleiben. rme
Artikel vom 11.04.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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