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Sophie-Scholl-Gymnasium: Sanierung und Neugestaltung des Pausenhofs vertagt
Pläne für die Schublade
Bodenerneuerung vertagt: Der Pausenhof des Sophie-Scholl-Gymnasiums ist zur Dauerbaustelle geworden. Schuld sind »finanzielle Engpässe«, heißt es aus dem Baureferat. Foto: rme
Schwabing · »Auf dem Papier ist unser neuer Pausenhof schon fix und fertig geplant«, sagt Johanna Mehler und wuchtet einen dicken grünen Ordner mit Skizzen auf ihren Schreibtisch.
Seit Dezember tüftelt die Direktorin des Schwabinger Sophie-Scholl-Gymnasiums an Plänen zur Neugestaltung des Schulhofs – zusammen mit Lehrern, Eltern und Schülerinnen. Viel haben sie sich einfallen lassen: vom »Freiluftklassenzimmer« in Form eines Atriums über gemütliche »Tratsch-Ecken« mit Bänken bis hin zum Sportbereich mit Streetball-Korb und Tischtennisplatten. Keine unrealisierbaren Fantastereien, sondern ein durchdachtes Konzept, das den nach Ansicht der Schulleiterin »ziemlich planlos angelegten« Pausenhof zu einem »Forum der Kommunikation und der Bewegung« machen soll.
Doch all die schönen Pläne scheinen Bau- und Schulreferat wenig zu beeindrucken. Die längst fällige Entsiegelung der 40 Jahre alten Asphaltdecke des Pausenhofs, die das Baureferat für dieses Frühjahr angekündigt hatte, wurde jetzt auf nächstes Jahr vertagt. Gegenüber den Schwabinger Seiten begründete Baureferatssprecher Jürgen Marek diese Entscheidung mit »finanziellen Engpässen«.
Indessen hieß es aus dem Schulreferat, man prüfe die Vorschläge zur Neugestaltung des Hofes auf Machbarkeit hin. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. »Der Hof ist ein richtiger Schandfleck«, klagt Mehler, die von der vertagten Entsiegelung erst durch die Presse erfahren hat. Die kürzlich durchgeführte Sanierung der Grundleitungen hat dem Schulhof den Todesstoß verpasst: Der aufgerissene Boden wurde nur notdürftig zugeteert – im Hinblick auf die Entsiegelung. Doch nun soll die Übergangslösung zum Dauerzustand werden. Statt gemütlicher Bänke werden Bagger und Baucontainer auf unbestimmte Zeit den Schulhof »schmücken«.
Ein weiteres Problem: die unzureichende Beleuchtung des Hofes. Zwei Laternen für das gesamte Areal – das ist viel zu wenig, findet Mehler. Sie denkt vor allem an die 60 Schülerinnen, die das Tagesheim der Schule besuchen und im Winter den düsteren Hof durchqueren müssen. Doch Abhilfe ist auch hier nicht in Sicht: Eine Initiative des BA Schwabing-West, der eine Verbesserung der Beleuchtung aus den Mitteln des Programms »Dunkle Ecken« vorschlug, wurde von der Stadt abgeblockt. Der Schulhof sei keine öffentliche Verkehrsfläche und komme daher nicht für das Programm in Betracht, hieß es aus dem Baureferat. So werden die Pläne, so sinnvoll sie auch sein mögen, wohl noch eine Weile in der Schublade vor sich hinschlummern... rme
Artikel vom 11.04.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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