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Positives Ergebnis in Sachen Artenschutz
Viele Bienenarten in Haar gezählt
Die Wildbienen sind daheim in Haar. Foto: CCO
Haar · Es summt und brummt auf Haars Wiesen. Und es ist keinesfalls nur die Honigbiene, die hier fleißig unterwegs ist, sondern viele verschiedene Bienenarten. Das hat die Wildbienen-Kartierung 2019 ergeben.
Über 500 Wildbienen-Arten gibt es in Bayern. Mindestens 112 findet man auch in Haar. 26 davon stehen sogar auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Außerdem tummeln sich bei uns 21 Arten der sogenannten Kuckucksbienen: Diese Schmarotzer der Wildbienenfamilie sind ein wichtiger Indikator dafür, dass ein stabiler Lebensraum für die Bienenpopulation vorhanden ist. Und den hat Haar. "Der Versuch der Biodiversität-Flächen in Haar ist voll gelungen", lautet das erfreuliche Fazit des Fachmanns Timo Kopf.
Der Biologe hat im vergangenen Jahr an sieben Haarer Magerrasenstandorten und einer Grünfläche als Referenz Wildbienen gezählt. Der Vergleich könnte beeindruckender kaum sein: Auf den herkömmlichen Grünflächen wurden kaum nennenswerte Vorkommen an Wildbienen gezählt. Auf den Magerrasen-Flächen, die Haar teilweise bereits vor über zwei Jahrzehnten extra für die Artenvielfalt angelegt wurden, summt und brummt es. Es wird genistet über und unter der Erde.
Natürlich ist es umso besser, je größer die Fläche ist – aber schon die kleinsten Straßenbegleitgrünflächen mit den besonderen Blumen und Gräsern sind wertvoll für die Insektenwelt. „Wenn wir von Artenvielfalt sprechen, sprechen wir von den Insekten“, stellt Timo Kopf klar. Denn von den 48.000 Tierarten, die man in Deutschland findet, sind gut 30.000 Insekten. Das bedeutet: Der Schutz der Insektenwelt ist ein großer Beitrag zum Artenschutz. Und die Gemeinde Haar ist da auf einem sehr guten Weg.
Die wertvollsten Flächen auf Haarer Gebiet findet man im Naturschaugarten am Wertstoffhof und in Salmdorf: Auf den naturnah gestalteten Bereichen tummeln sich über 1.000 Insektenarten. Timo Kopf beglückwünschte die Gemeinde Haar zu ihrem vor über 20 Jahren begonnenen Konzept der Magerstandorte. In der Summe aller Flächen bietet man bereits einen sehr guten Lebensraum für die Artenvielfalt und es entsteht eine Vernetzung für die Insekten durch die Gemeinde. So soll es weitergehen.
Einziges Manko für den Fachmann: die allgemeine Dominanz der Honigbiene. Sie zieht mit ihrer großen Population den Nektar für die vielen anderen Arten ab. Deshalb lautet seine Empfehlung, nahe oder gar auf naturnahen Flächen keine Bienenstöcke aufzustellen.
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