Zweiter „Foodtruck“ im Einsatz

Versorgung mit Essen, Kleidern und Hygieneartikeln für Arme und Obdachlose

Die „Foodtrucks“ sorgen dafür, dass niemand in Münchner hungern muss. Foto: Caritas München

Die „Foodtrucks“ sorgen dafür, dass niemand in Münchner hungern muss. Foto: Caritas München

München · Die Träger der Bahnhofsmission und ihre Spitzenverbände Diakonie und Caritas freuen sich über die Bereitstellung eines zweiten „Foodtrucks“ in München. Der Wagen steht an der Schwanthalerstraße 46 bis 48 in der Münchner Innenstadt und gibt dort Lebensmittel an bedürftige Menschen aus.

Gleichzeitig wird die Diakonie dort in leerstehenden Läden der ehemaligen Postbank eine Notausgabestelle für Kleidung und Hygieneartikel anbieten. Die Eigentümerin des Gebäudes, die Credit Suisse, stellt die Räume kostenfrei zur Verfügung.

Ein erster „Foodtruck“ steht seit Ende März, an der Ecke Luisen-/Elisenstraße und gibt dort täglich von 8.00 bis 11.00 Uhr und 14.30 bis 17.00 Uhr eine warme Suppe an Menschen in Not und Obdachlose aus. Seit kurzem gibt es auch Brotzeitpakete zum Mitnehmen.

Für die Nutzung der Angebote sind keine Nachweise notwendig. Wer kommt, soll lediglich die notwendigen Abstände im Rahmen des Corona-Infektionsschutzes einhalten. „Die Angebote werden sehr dankbar angenommen“, berichtet Bachmeier.

„Wir bauen kontinuierlich gemeinsam mit dem Sozialreferat der Landeshauptstadt München die Angebote für bedürftige Menschen im Stadtzentrum aus“, erklärt Bachmeier. In allen Angeboten für Wohnungslose stehe derzeit die Versorgung im Vordergrund. Für die notwendige Beratung und Unterstützung der Betroffenen bleibe aufgrund der Corona-Krise oft zu wenig Zeit.

Notleidende Menschen in München sollen deshalb mit einer gemeinsamen Anstrengung von Wohlfahrtverbänden, Bahnhofsmission und Stadt München unterstützt werden. „Die Krise führt uns nochmal deutlicher vor Augen, wie viele Menschen in München tatsächlich in Armut leben. Wir lassen niemanden im Stich“, betont Bachmeier und ergänzt, wie wichtig es dem katholischen Wohlfahrtsverband mit der Bekämpfung von Not und Armut ist. „Gerade im christlichen Kontext, und das eint auch die Akteure, wird nicht weggeschaut.“ Der Dank gelte auch allen ehrenamtlich Tätigen sowie Partnern wie dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der junge Menschen dazu motivieren konnte, mitzuhelfen und der Organisation „Bel- levue di Monaco“.

Die diakonia verteilt in ihrem Laden Kleidung, Schuhe, Jacken, Oberbekleidung und Unterwäsche für Männer, Frauen und Kinder. Socken und Unterwäsche sind neu zugekauft. Derzeit stehe aus Lagerbeständen rund eine halbe Tonne an unterschiedlichen Bekleidungsstücken in allen Größen zur Verfügung, so Sandra Bartmann, Geschäftsführerin bei diakonia.

Der Kooperationspartner Aktion Hoffnung stellt zusätzlich 124 Schlafsäcke sowie eine weitere halbe Tonne an Wolldecken, Unterwäsche und Socken zur Verfügung. Morgen werden zur Ausgabe zudem anderthalb Paletten mit Seife, Shampoo, Duschgel, Windeln sowie Da- menhygieneartikeln erwartet.

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Angesichts des aktuellen Infektionsrisikos bittet Bartmann drin- gend darum, keine zusätzlichen Spenden in dem neuen Laden anzuliefern. Auch Ausgabe- personal werde nicht gebraucht, „das stemmen wir mit eigenen Mitarbeitenden“. Da auch die beiden Spendenannahmestellen der diakonia aktuell geschlossen sind, könnten Spenden nur in den 59 Sammelcontainern der diakonia abgeliefert werden, die im ganzen Stadtgebiet stehen (www.diakonia.de/sachspenden) und regelmäßig geleert werden. Sandra Bartmann: „Mit Geldspenden für die Zukäufe der Neuware kann uns die Münchner Bevölkerung derzeit am besten helfen.“

Sozialreferentin Dorothee Schiwy erklärt: „Gerade Menschen, die wohnungslos oder gar obdachlos sind oder auch Menschen, die bisher prekär beschäftigt waren und jetzt vielleicht ihren Job verloren haben, brauchen in dieser Krisensituation dringend Unterstützung. Deshalb haben wir uns bewusst dazu entschlossen, unsere wichtigen bestehenden Angebote für diese Betroffenen aufrechtzuerhalten und auch bei zusätzlichen Bedarfen Angebote auszubauen.“

Das Kälteschutzschutz- und Übernachtungsschutzprogramm der Stadt München in der Bayernkaserne hat deshalb seit 21. März ganztägig inklusive einer Essensverpflegung geöffnet. Die obdachlosen Männer und Frauen, die dort übernachten, müssen tagsüber die Einrichtung nicht mehr verlassen.

Weiterhin haben die wichtigsten Anlaufstellen für obdach- und wohnungslose Menschen (Schiller 25, Otto und Rosi, D3, Teestube „komm“) im Notbetrieb unter den nötigen Gesundheitsvorkehrungen geöffnet. Genauso wie die Notversorgung im Amt für Wohnen und Migration. Betroffene können sich von Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr an das Amt in der Franziskanerstraße 8 wenden, wenn sie akuten Bedarf zur Unterbringung haben oder SGB II- beziehungsweise SGB XII-Leistungen beantragen wollen.

Persönliche Beratungen finden jedoch nur in ganz dringenden Angelegenheiten statt (zum Beispiel bei Einweisung in eine Unterkunft). In allen anderen Anliegen bittet das Sozialreferat um telefonische oder schriftliche Kontaktaufnahme. Das Servicetelefon ist unter Tel. 089-233-96833 erreichbar.

Bei Einkauf und Bringdiensten statt der Lebensmitteltische und Tafeln setzt die Caritas München hauptamtlich Mitarbeitende und Ehrenamtliche ein. Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Einkaufshilfen engagieren wollen, können sich montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr gerne über die Hotline 0800-000 5802 bei den fünf Münchner Freiwilligenzentren melden.

Mehr Infos unter www.freiwilligenzentren-muenchen.de

Artikel vom 12.04.2020
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