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Meistersänger für ein gelungenes Osterkonzert
Der LBV München gibt Tipps zur Erkennung von Vogelstimmen
Kein Vogel ist in München so häufig wie die Kohlmeise. Derzeit ist sie besonders aktiv. Foto: Markus Gläßel
München · Was tun an Ostern? Eine Frage, die sich viele Menschen derzeit stellen. Verreisen oder Veranstaltungen besuchen ist ja nicht möglich. Gut, dass zumindest die Natur im Frühling viel Abwechslung bereithält. Zum Schönsten und Eindrücklichsten gehört dabei sicher das Vogelkonzert.
Wir haben nämlich keinen stummen Frühling, sondern sogar in der Münchner Innenstadt ist eine ganze Reihe von Vogelarten zu hören.
Bei dem derzeit geringen Autoverkehr kann man die einzelnen Gesänge sogar so gut wahrnehmen wie wohl seit Jahrzehnten nicht mehr. Wenn man dann noch von einer streng wissenschaftlichen Sicht einmal abweicht und die einzelnen Vogelgesänge etwas vermenschlicht, ist sogar für fast jede Stimmungslage ein Gesang dabei.
Der LBV München stellt deshalb sieben Vogelarten und ihre Gesänge mit einem gewissen Augenzwinkern vor und bittet gleichzeitig darum, beim Osterspaziergang etwas Rücksicht auf die Natur zu nehmen.
Der Optimist:
Warum die Krise nicht einfach weglachen. Der Grünspecht
macht es vor. Sein lautes, ansteckendes Lachen ist inzwischen in fast jeder
größeren Münchner Grünanlage zu hören.
Der Beschwerdeführer:
Es ist Krise und keiner beschwert sich?
Doch. Der Buchfink! In fast jedem Garten singt er ab dem frühen Morgen durchgängig
ein einziges Motiv, das sich am ehesten mit „Ich geh, geh, geh zu der Regierung“
übersetzen lässt. Die Tonfolge beginnt optimistisch hoch und fällt dann
allmählich nach unten ab.
Die Feinschmeckerin:
Nicht jedes Osteressen will gelingen. Deshalb
erhält man beim Spaziergang am Stadtrand, z.B. in Feldmoching, Johanneskirchen,
Aubing oder Allach einen Kochtipp der Goldammer. „Ziegenfleisch ist zäh“
singt sie eindringlich – vor allem zur Mittagessenszeit.
Der Zweisilbige:
Nach zahllosen Online-Meetings und Telefonaten
kann der Wunsch entstehen, sich verbal auf das Nötigste zu beschränken.
Hier kann der Zilpzalp als Vorbild dienen. Weibchen anlocken, Revier verteidigen,
Stärke demonstrieren – zwei Silben „Zilp“ und „Zalp“ sind dafür vollkommen
ausreichend.
Die Melancholische:
Die Erinnerung an das letzte, unbeschwerte
Osterfest und den Urlaub in Italien kann einen schon mal melancholisch werden
lassen. Die passende Stimmungsmusik dazu, eine Abfolge wohlklingender Moll-Strophen,
macht das Rotkehlchen. Passenderweise trägt es seinen Gesang nicht bei strahlendem
Sonnenschein, sondern meist in der Dämmerung vor.
Die Vorbildliche:
Kein Vogel ist in München so häufig wie die
Kohlmeise. Enger Kontakt scheint kaum vermeidbar. Die Kohlmeise wahrt trotzdem
vorbildlich das „social distancing“. Durch ihr ununterbrochen vorgetragenes
„zi zi bäh“ wird jeder Nachbar schon von weitem gewarnt, nur ja nicht zu
nahe zu kommen. Ausgenommen sind nur engste Familienmitglieder.
Die Sorgenlöserin:
Wer am Ostermorgen das Konzert der Stadtamseln
hört, die sich gegenseitig mit immer neuen Variationen schönster Eigenkompositionen
zu überbieten versuchen, der darf getrost einmal alle Sorgen vergessen.
Frohe Ostern singt die Vogelwelt!
Wer der Vogelwelt etwas Gutes tun will, der nimmt beim Spaziergang in den bemessenen Freiflächen Rücksicht auf die Natur. In Schutzgebieten und Biotopen bleibt man möglichst auf den Wegen und nimmt den vierbeinigen Gefährten für diese Wegabschnitte an die Leine. Man verpasst nichts. Vögel lassen sich von den Wander- und Spazierwegen viel besser beobachten als beim Laufen durch Gebüsche und Wiesen. Spaziergänger auf den Wegen sind für Vögel ein gewohntes Bild und lösen deshalb keine Fluchtreflexe aus.
Alle Gesänge und Beschreibungen zu den Vogelarten gibt es unter: lbv-muenchen.de/tiere-pflanzen/voegel.html
Artikel vom 10.04.2020Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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