Einsatz für Symptomkontrolle „zu Hause“

Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung in Zeiten von Corona

Menschen in Palliativversorgung, die zusätzlich an einer COVID-19-Infektion erkranken, brauchen besonders kompetente Unterstützung. Symbolbild: CC0

Menschen in Palliativversorgung, die zusätzlich an einer COVID-19-Infektion erkranken, brauchen besonders kompetente Unterstützung. Symbolbild: CC0

München · Die Corona-Krise stellt das Gesundheitssystem in allen Bereichen vor große Herausforderungen. Alles ist auf die Behandlung von Menschen mit COVID-19-Infektionen ausgerichtet, die Sorge vor schneller Ausbreitung des Coronavirus allseits sehr groß.

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Diese Sorge wird vor allem vor der Angst nicht ausreichender Krankenhaus- und Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeiten getriggert.

Die Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in Stadt und Landkreis München und Landkreis Ebersberg sind allerdings in Sorge um das Wohl der Menschen mit fortschreitenden, unheilbaren und zum Tode führenden Erkrankungen, die zu Hause oder in stationären Einrichtungen der Alten- und Eingliederungshilfe wohnen und dort auch bis zum Schluss bleiben wollen. Diese Menschen brauchen auch oder gerade in diesen Zeiten eine umfassende Palliativversorgung – und diese sollte ihnen nicht vorenthalten werden, betonen die SAPV-Teams in einer Pressemitteilung.

Atemnot, Angst und Schmerzen lindern

Besonders Menschen in dieser Lebenssituation, die zusätzlich an einer COVID-19-Infektion erkranken, brauchen erfahrene und kompetente Unterstützung, um Symptome wie Atemnot, Angst und Schmerzen gut lindern zu können. "Insbesondere die Palliativversorgung unserer hochbetagten multimorbiden Patient/innen in Einrichtungen der stationären Altenhilfe ist aktuell nur fraglich sichergestellt und wird, trotz aller positiven Ausweitungen intensivmedizinischer Behandlungsoptionen in den Krankenhäusern, unausweichlich von großer Bedeutung sein", heißt es in der Mitteilung.

Denn gerade für diese Patientengruppen sei häufig eine Einweisung ins Krankenhaus oder gar eine Intensivstation bei COVID-19-Infektion nicht (mehr) erwünscht und oft auch nicht mehr indiziert, da trotz aller Bemühungen der Therapieerfolg ausbleiben und der Patient versterben würde.

Deshalb betonen alle SAPV-Teams, dass sie noch intensiver für betroffene Menschen und deren Zugehörigen zur Mitbehandlung zu Hause oder in Einrichtungen der stationären Altenhilfe oder Eingliederungshilfe zur Verfügung stehen. Durch einen Schulterschluss aller Münchener SAPV-Teams und einer neu eingerichteten gemeinsamen Wochenendrufbereitschaft, wird es nun möglich sein, dass der ärztliche Bereitschaftsdienst oder die Notärzte auch am Wochenende Unterstützung in der palliativmedizinischen Versorgung von COVID-19 erkrankten Patienten bekommen.

Damit soll das Ziel erreicht werden, dass bei Vorliegen einer schweren Symptomlast durch Corona und dem besprochenen Therapieziel der Leidenslinderung und palliativen Versorgung, auch am Wochenende eine Krankenhauseinweisung vermieden werden kann, wenn dies von den Patienten so gewünscht wird.

Artikel vom 21.04.2020
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