»Damische Ritter« geben sich die Ehre im Kindergarten

Ja so warn’s

Die Kleinen haben sich mit selbst gebastelten Rüstungen gewappnet.

Fanatischer Jubel von »Tausenden« auf dem Kampfplatz. Rüstungen festgezurrt. Lanzen angelegt.

Rösser zum Sprint bereit. Schwerter klirren. Wenn diese Bilder für uns Erwachsene schon so beeindruckend wirken, um wie viel faszinierender müssen sie wohl aus Sicht von Kinderaugen sein?

Und wie fantastisch muss es für die Kleinen sein, wenn dann auch noch ein leibhaftiger Ritter vor ihnen steht? Und wie beruhigend muss es dann für die Eltern sein, wenn diese Ritter sich nicht gegenseitig ans Leder, sondern lustig auf die Kinder zugehen und sogar noch Zauberkunststücke vorführen?

Eine solch lustige Ritterschar war am Donnerstag, 16. Mai im Kindergarten am St.-Wolfgangsplatz 9a zu Gast. Herzog Kasimir und seine Mannen von den »Damischen Rittern« des Vereins »Die Turmfalken e.V.« gaben sich die Ehre eine ganze Horde von kleinen Rittern zu unterhalten.

Die Mittelalterfans des Kindergartens waren im Rahmen Kindertagesstätten-Ritterfestes in ihren selbstgebastelten Rüstungen und Burgfräulein-Kostümen angetreten und machten sich auf ein »Zwerchfellturnier« gefasst. Kasimir und sein Gefolge gaben sich dann auch die allergrößte Mühe. Mit Valentinschen Ritterliedern und allerhand Zaubertricks à la Harry Potter ließen sie Kinderaugen strahlen.

Die Leiterin des Kindergartens, Elisabeth Jänchen, und auch die anwesenden Eltern waren schwer begeistert. Es wurde lauthals mitgesungen und gelacht. Besonders freute sich Jänchen über die rege Mitarbeit der Eltern und des ganzen Teams bei der Organisation des Ritterfestes. »Man kann gar nicht genug betonen, wie toll unser Elternbeirat uns unterstützt«, freut sich die Erzieherin.

»Solche Feste finden bei und einmal im Jahr statt, immer als Höhepunkt für unsere Jahresprojekte.« Diese Projekte stehen immer unter einem anderem Thema. Dieses Jahr eben »Ritter und Mittelalter«. »Für unsere Jungs, die immer gern kämpfen, dachten wir, wäre das ein gute Idee«, schmunzelt Jänchen.

Der pädagogische Ansatz war dabei, den Kleinen beizubringen, dass selbst die rauen Ritter immer noch nach Regeln und Rollen lebten. »Die Kinder hier mit in die Verantwortung zu nehmen ist sehr wichtig«, erklärt Jänchen. »Denn wenn sie Verantwortung tragen sind sie mit viel mehr Konzentration bei der Sache.«

Bei Ausflügen, beispielsweise zur Burg Trausnitz oder zur Burg Grünwald bleibt auch das Lernen nicht auf der Strecke. Aber trotz aller Verantwortung: für Spiel und Spaß bleibt hier mehr als genug Zeit. Das bewiesen die kleinen Ritter der »Haidhauser Tafelrunde« allemal.

Artikel vom 22.05.2002
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