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Austausch im geschützten Raum
Selbsthilfegruppe für Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben
Für Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, gibt es jetzt eine Selbsthilfegruppe. Foto: CC0
München · In Kooperation mit dem Selbsthilfezentrum (SHZ) hat sich kürzlich die erste Selbsthilfegruppe für Frauen zum Thema sexualisierte Gewalt im Raum München gegründet. Durch den Austausch im geschützten Raum können sich Betroffene gemeinsam auf den Weg heraus aus der gesellschaftlichen Isolation begeben.
Laut Bundesregierung ist in Deutschland jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens mindestens einmal von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen. Trotz Bewegungen wie "#MeToo" ist sexualisierte Gewalt, von der Frauen signifikant häufiger betroffen sind, oft ein Tabuthema. Dass es in der drittgrößten Stadt der Bundesrepublik keine selbstorganisierte Gesprächsgruppe zu diesem Thema gab, wollte die Gruppengründerin erst nicht glauben: "Es wird sehr viel gute und wichtige Arbeit geleistet, aber ich konnte einfach kein Angebot finden, bei dem ich mich wohlgefühlt hätte.
So fand sie zwar eine gemischtgeschlechtliche Gruppe zum Thema Trauma, in der es aber nicht speziell um sexualisierte Gewalt ging. Auch fand sie Angebote für Personen, die in ihrer Kindheit oder Jugend missbraucht worden sind. Aber eine Gruppe für Frauen, die vielleicht erst im Erwachsenenalter sexualisierte Gewalt erlebt hatten, ließ sich in München bisher nicht finden.
Selbsthilfegruppen werden stets aus der Initiative von Betroffenen gegründet und sind als Ergänzung zu möglichen therapeutischen Maßnahmen zu sehen. Die Gruppengründerin, die anonym bleiben möchte, begab sich Jahre nach dem Gewalterlebnis auf die Suche nach einer Gruppe für Frauen, die Ähnliches erlebt haben. In einer Traumatherapie konnte die infolge des Übergriffs entwickelte PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) zwar erfolgreich behandelt werden.
Doch es blieb das Gefühl, mit niemandem offen über das Erlebte sprechen zu können. Personen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, leiden nicht nur unter der Gewalterfahrung selbst sowie deren umfassenden Folgen. Unsicherheiten und Überforderung im Umgang mit betroffenen Personen - auch im Familien- und Freundeskreis - führen außerdem zu Gefühlen der Isolation.
"Es tut gut, verstanden zu werden"
Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen fanden bereits erste Treffen statt: "Es tut gut, auf Anhieb und vorbehaltslos verstanden zu werden, und das, ohne danach wie ein rohes Ei behandelt zu werden oder mit dem Gefühl zurück zu bleiben, man habe dem Gegenüber zu viel zugemutet, darüber besteht in der Gruppe schon nach kurzer Zeit Konsens", sagt die Gruppengründerin.
Zu den Basisleistungen des Selbsthilfezentrums München (SHZ) gehören die gezielte Beratung und Unterstützung von Einzelpersonen, die eine Selbsthilfegruppe oder -initiative ins Leben rufen möchten und je nach Bedarf die Begleitung der Gruppierungen. In jedem Fall ist es bemerkenswert, dass sich im kontaktarmen Corona-Jahr viele Menschen neu für den Weg entschieden haben, ihre oftmals schon länger bestehenden Problemlagen und mitunter bedrohlichen Erfahrungen in der gemeinschaftlichen Selbsthilfe anzugehen - gerade auch bei tiefgreifenden Problemen und Unterstützungsbedarfen.
Die SHZ-Berater setzen auf Empowerment
Ressourcenorientierung und das Vertrauen in die Fähigkeiten zur Selbstorganisation jedes Einzelnen - im Sinne dieser Grundhaltung konnten weitere Gruppengründungen unterstützt werden, die beispielsweise auch die Bearbeitung der Folgen von häuslicher oder psychischer Gewalt zum Thema hatten. Kontakt- und Vermittlungsstelle für Selbsthilfe: Mo und Do 14 bis 18 Uhr, Di und Mi 10 Uhr bis 13 Uhr unter Tel. 089 / 535956-11, per E-Mail: info@shz-muenchen.de oder unter www.shz-muenchen.de
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