Alt-OB bekommt eigenen Platz

München hat nun einen Hans-Jochen-Vogel-Platz im Olympiapark

Der Coubertinplatz im Olympiapark heißt jetzt Hans-Jochen Vogel-Platz. Foto: Michael Nagy

Der Coubertinplatz im Olympiapark heißt jetzt Hans-Jochen Vogel-Platz. Foto: Michael Nagy

München · Der frühere Münchner Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen Vogel bekommt seinen eigenen Platz: Zum ersten Todestag des 2020 verstorbenen Münchner Alt-Oberbürgermeisters und Ehrenbürgers haben Oberbürgermeister Dieter Reiter und Alt-OB Christian Ude den Platz im Olympiapark sowie eine Gedenktafel der Öffentlichkeit übergeben.

Der Stadtrat hatte auf Initiative der SPD/Volt-Fraktion beschlossen, den Coubertinplatz nach Hans-Jochen Vogel zu benennen.

Der Standort auf der Freifläche zwischen Olympiahalle und Olympiastadion ist kein Zufall. Schließlich ist es Dr. Hans-Jochen Vogel zu verdanken, dass die Olympischen Spiele 1972 in München stattgefunden haben. Als damaliger Oberbürgermeister setzte er sich mit seiner Bewerbung gegen Mitbewerber wie Rom und Tokio durch. „Der Olympiapark ist genau der richtige Ort, um an Hans-Jochen Vogels einzigartige Leistungen für sein Land und seine Stadt München zu erinnern. Ohne ihn als Vater der Spiele von 1972 wäre München nicht die Stadt, die sie heute ist. Olympia hat der Stadtentwicklung eine enorme Schubkraft verliehen. Mit U- und S-Bahn konnte der öffentliche Nahverkehr in den Untergrund verlegt werden. So wurde auch die Fußgängerzone Realität. Mit alledem legte Hans-Jochen Vogel den Grundstein für unsere heutige Lebensqualität“, so Oberbürgermeister Dieter Reiter.

München ehrt damit einen Politiker, der von 1960 bis 1972 Stadtoberhaupt war. Er setzte sich für bezahlbaren Wohnraum ein, plante die Fußgängerzone in der Innenstadt und auch das leistungsstarke Münchner S- und U-Bahn- Netz geht auf seine Initiative zurück.

Auch auf Bundesebene prägte Hans-Jochen Vogel die Politik. Er gehörte von 1972 bis 1981 und von 1983 bis 1994 dem Deutschen Bundestag an. Von 1972 bis 1974 war er Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau und danach bis 1981 Bundesjustizminister. In West- Berlin war er von Januar bis Juni 1981 Regierender Bürgermeister und bis 1983 Mitglied des Abgeordnetenhauses.

Bei der Bundestagswahl 1983 trat er als Kanzlerkandidat der SPD an, scheiterte aber an Helmut Kohl. Von 1983 bis 1991 war Hans-Jochen Vogel zudem Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und von 1987 bis 1991 Parteivorsitzender der SPD. „Dr. Hans-Jochen Vogel hat die Grundsteine gelegt, dass München die Stadt wurde, die wir heute alle so lieben. Und niemand hat solche Verdienste um die olympische Geschichte Münchens wie er. Unserem Altoberbürgermeister lag das Olympische Erbe sehr am Herzen. Dass wir in Absprache mit seiner Familie nun einen so angemessenen Ort gefunden haben, um Hans-Jochen Vogel zu ehren, freut uns sehr. Mitten im olympischen Herzen Münchens ist nun ein dauerhaftes Gedenken an einen der größten Bürger unserer Stadt möglich“, so Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion.

Artikel vom 28.07.2021
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