Gesundheit der Bäume messen

Landesgartenschau Kirchheim kooperiert mit "Treesense"

An einer von zwei Linden, die vom „Kirchheimer Oval“ auf das Landesgartenschau-Gelände verpflanzt worden sind, hat „Treesense“-Mitbegründer Giancarlo Foderà den Sensor „Treesense Pulse“ angebracht. F: Sophia Schreib/Kirchheim 2024 GmbH

An einer von zwei Linden, die vom „Kirchheimer Oval“ auf das Landesgartenschau-Gelände verpflanzt worden sind, hat „Treesense“-Mitbegründer Giancarlo Foderà den Sensor „Treesense Pulse“ angebracht. F: Sophia Schreib/Kirchheim 2024 GmbH

Kirchheim · Die Gemeinde Kirchheim und die Landesgartenschau Kirchheim 2024 gehören zu den ersten Partnern des Start-Up-Unternehmens „Treesense“ aus München. Vier junge Wissenschaftler, die über einen Gründerzuschuss des Freistaates gefördert werden, nutzen für „Treesense“ Wissen und Prozesse aus der Medizintechnik und bringen damit „Bäume zum Sprechen“, wie es im Slogan des aufstrebenden Unternehmens heißt („Making trees talk“).

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Die Idee: Mithilfe eines eigens entwickelten Sensors misst „Treesense“ den Wasserhaushalt von Bäumen – und kann damit auf deren allgemeinen Gesundheitszustand schließen. Leidet ein Baum etwa unter Trockenheit oder anderem Stress können die Symptome anhand der Daten, welche der Sensor an das Unternehmen sendet, frühzeitig erkannt werden – und die Bäume Hilfe bekommen. Denn ist der Trockenstress erst einmal zu weit fortgeschritten, nimmt ein Baum unumkehrbaren Schaden und kann auch durch äußere Hilfsmaßnahmen nicht mehr in den ursprünglich gesunden Zustand zurückversetzt werden, erläutern die „Treesense“-Gründer Giancarlo Foderà, Semir Babajic, Julius Kübler und Moritz Spielvogel. Ein Laie würde die äußeren Veränderungen am Baum, anders als der Sensor, in der Regel viel zu spät erkennen und deshalb nicht mehr steuernd eingreifen können.

Langfristig möchte „Treesense“ mit seiner Technologie Bäume in ganz Europa „zum Sprechen bringen“. Hierfür benötigt das Start-Up möglichst viele Daten, respektive Partner, die dem Monitoring ihrer Bäume über mehrere Monate hinweg zustimmen. Mit der Gemeinde Kirchheim und der Landesgartenschau Kirchheim 2024 haben die jungen Wissenschaftler hierfür im Rahmen des „Smart City Projekts“, an dem Kirchheim beteiligt ist, die passenden Kooperationspartner gefunden.

"Kirchheim ist für uns ideal"

Vor kurzem wurden die ersten Sensoren an insgesamt zehn verschiedenen Standorten in der Gemeinde und auf dem Landesgartenschau-Gelände angebracht. „Kirchheim ist für uns ideal, weil wir von München aus schnell vor Ort sind und die gemessenen Daten sehr gut überprüfen können“, erklärt „Treesense“-Produktentwickler Julius Kübler beim Termin mit Kirchheims Wirtschaftsförderer Tobias Schock, dessen Kollegin Nicole Anetzberger und der Pressesprecherin der Landesgartenschau Kirchheim 2024, Sophia Schreib.

Darüber hinaus bieten die Bäume, die auf dem künftigen Landesgartenschau-Gelände mit Sensoren versehen wurden, eine weitere Besonderheit: Vor gut einem Jahr wurden sie im Rahmen einer „Großbaumverpflanzung“ vom Kirchheimer Oval in den künftigen Ortspark versetzt und an ihren neuen Standorten mit professionellen „Anwachshilfen“ versehen. Mithilfe der neu angebrachten „Treesense“-Sensoren in den Baumkronen lässt sich nun überprüfen, ob der Wasserhaushalt der verpflanzten Großbäume den Werten vergleichbarer Bäume entspricht – oder ob beispielsweise für den ein oder anderen Baum eine zusätzliche Bewässerung notwendig ist. Verglichen werden dabei jeweils Bäume derselben Sorte und der gleichen Höhe.

Erste Ergebnisse zum Gesundheitszustand der zehn mit Sensoren versehenen Bäume möchte „Treesense“ der Gemeinde und dem Team der Landesgartenschau Kirchheim 2024 im kommenden Frühjahr vorlegen.

Artikel vom 15.12.2021
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