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Moderner Museumsbesuch
Museum Fünf Kontinente bietet ab sofort Sammlung online
Mit der »Sammlung Online« macht das Museum Fünf Kontinente die komplexe Geschichte seiner Bestände für Interessierte transparent. Foto: Museum Fünf Kontinente
München-Altstadt-Lehel · Das Museum Fünf Kontinente bietet ab sofort mit seiner »Sammlung Online« einen virtuellen Zugang zu den Museumsbeständen (https://onlinedatenbank-museum-fuenf-kontinente.de/) und lädt dazu ein, auch solche Objekte kennenzulernen, die derzeit nicht in den Ausstellungen des Hauses zu sehen sind.
»Die Veröffentlichung der‚ Sammlung Online‘ ist ein großartiger Meilenstein hin zu modernen digitalen Formen der Kulturvermittlung. Bemerkenswert ist, dass interessierte Nutzerinnen und Nutzer nicht nur hochauflösende Objektbilder betrachten können, sondern auch Informationen über deren Besitzgeschichte erhalten. So wird transparent gemacht, wie im musealen Kontext gearbeitet und geforscht wird. Das ist für mich als Kunstminister eine echte Herzens- angelegenheit«, betont Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler anlässlich der Veröffentlichung der »Sammlung Online« des Museums Fünf Kontinente.
Mit etwa 160.000 Objekten sowie 135.000 Fotografien aus Afrika, den Amerikas, Asien, Ozeanien und Teilen Europas bewahrt das Museum Fünf Kontinente eine der größten und bedeutendsten ethnologischen Sammlungen weltweit. Die ständigen Ausstellungen Afrika, Myanmar, Nordamerika, Orient, Ozeanien und Südamerika sowie wechselnde Sonderausstellungen können jedoch nur einen kleinen Einblick in den Bestand des Museums geben.
Über die »Sammlung Online« erhalten Benutzer:innen auf Grundlage individueller Präferenzen nun schnell und einfach Informationen zu den im Museum verwahrten Objekten. Die Erkenntnisse zu diesen werden seit vielen Jahren in Ausstellungen, Sammlungskatalogen und anderen Publikationen veröffentlicht. Die Ergebnisse laufender Forschungen werden auch in die Objektdaten- sätze der »Sammlung Online« aufgenommen und bei Bedarf aktualisiert.
Hochauflösende Bilder können in der Datenbank vergrößert und im Detail betrachtet werden. So können Nutzer:innen den Gesichtsausdruck eines Jägers im Kajak der Unangan von den Aleuten oder den Kampf zweier Kamele auf einer Servierplatte des Badr al-DinLulu aus Mosul genau in den Blick nehmen – nur einige der Highlights, welche die Sammlung bietet.
Mit der »Sammlung Online« macht das Museum Fünf Kontinente die komplexe Geschichte seiner Bestände für die Forschung und die interessierte Öffentlichkeit transparent. Über die erweiterte Suchfunktion können Benutzer:innen die Sammlungseinträge nach einer Reihe von Schlagworten durchsuchen, darunter auch nach provenienzbezogenen Namen. Die Besitzgeschichte der Objekte wird in chronologischer Reihenfolge aufgelistet, beginnend mit dem oder der frühesten bekannten Besitzer:in. Bei der Mehrzahl der Objekte, die vor 1959 ans Museum gelangten, findet sich im Datensatz zudem die entsprechende Seite des Inventarbuches. Diese Bücher dokumentieren den Eingang von Objekten und geben Einblick in die Sammeltätigkeit des Hauses. Bereits im letzten Jahr erfolgte die Online-Stellung der Inventarbücher mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst auf der Website des Museums Website. Objekte, die in kolonialen oder NS-verfolgungsbedingten Kontexten stehen, können so überall auf der Welt unabhängig recherchiert und geprüft werden.
Die »Sammlung Online« startet mit einer Auswahl von annähernd 3000 Datensätzen und ermutigt Benutzer:innen, Bestände zu recherchieren, Verbindungen herzustellen und sich so intensiv mit den im Museum Fünf Kontinente verwahrten Sammlungen auseinanderzusetzen. Im Sinne eines »work in progress« werden kontinuierlich weitere Objekte hinzugefügt.
Mehr Informationen gibt es unter www.museum-fuenf-kontinente.de
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