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Bürger sollen weiter mitreden können – Standort für Gartenschau?
Nächste Planungsrunde für Nordosten startet
Klimaneutral, ökologisch und mit zahlreichen Freizeitangeboten will die Stadt den neuen Nordosten entwickeln. Unsere Visualisierung zeigt die Seepromenade. F.: rheinflügel severin, bbz landschaftsarchitekten/LHM
München-Nord-Ost · Urban und voller Leben, klimaneutral, mit zahlreichen Freizeitangeboten und Grünflächen, bezahlbar sowie ökologisch vorbildlich: Das sind die Ziele für den Münchner Nordosten, in dem ein komplett neues Stadtquartier in der Nachbarschaft von Englschalking, Daglfing und Trudering entstehen soll.
Nun können die Planungen für dieses Zukunftsprojekt in die nächste Runde gehen – der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats hat den Weg für weitere Schritte freigemacht. So sollen Strategien entwickelt werden, um die Mobilität umweltfreundlich und verträglich zu gestalten sowie klimaneutrales Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen.
„Wir brauchen dringend neue, bezahlbare Wohnungen, um Druck aus dem Münchner Wohnungsmarkt nehmen zu können", erläutert Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. "Gleichzeitig gibt es nicht mehr viele Flächen, die wir in größerem Zusammenhang bebauen können. Deshalb ist es wichtig, die vorhandenen Potentiale zu nutzen, in einem guten Miteinander von Wohnen, Arbeiten, Natur, Landwirtschaft und moderner, umweltbewusster Verkehrsinfrastruktur".
Konkrete Planungen für U4-Verlängerung
Auch werden nach Angaben der Stadt nun erste konkrete Planungen für die Verlängerung der U-Bahnlinie 4 ausgearbeitet. Zudem wird ein Konzept erstellt, welche Flächen dauerhaft als ökologische Ausgleichsflächen gesichert werden, wo weiterhin stadtnahe Landwirtschaft betrieben wird und wie die Landschaft für die Naherholung erschlossen werden kann. „Neben der Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum ist mir auch ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Ressource Boden wichtig“, sagt Stadtbaurätin Elisabeth Merk. „Daher ist eine integrierte Gesamtbetrachtung des Landschaftsraums unabdingbar.“
Entschieden ist nun auch, worauf die weiteren Planungen basieren: auf dem Siegerentwurf aus dem Ideenwettbewerb von 2020, den das Büro rheinflügel severin aus Düsseldorf gemeinsam mit bbz landschaftsarchitekten aus Berlin erstellt hat. Dessen kompakte Gestaltung ermöglicht flächensparendes Bauen, so dass weite Teile des heutigen Untersuchungsgebietes unverändert oder unversiegelt bleiben können. Gleichzeitig ermöglicht der Entwurf die enge Verzahnung mit den bestehenden Stadtvierteln, da der viergleisige Ausbau der Bahntrasse in Tunnellage berücksichtigt ist.
Damit bietet der Entwurf ein überzeugendes Konzept, wie schrittweise bis zu 30.000 Einwohner und 10.000 Arbeitsplätze auf den Flächen angesiedelt werden können. Der Nordosten soll einen bedeutenden Beitrag für die Versorgung mit bezahlbaren Wohnungen leisten. Denn weiterhin gilt: München benötigt bezahlbaren Wohnraum, damit es sich sozial ausgewogen weiterentwickeln kann. Für die Grundstückseigentümer wird – zunächst einjährig als Angebot – eine neutrale Ombudsstelle eingerichtet, die von einer privaten Anwaltskanzlei betrieben werden soll.
Geprüft wird noch, ob der neue Nordosten ein guter Standort für eine hochkarätige Gartenschau sein könnte – entweder einer Bundesgartenschau wie 2005 in Riem oder einer Internationalen Gartenschau wie 1983 im Westpark.
Die Münchnerinnen und Münchner sollen bei der Planung „ihres“ neuen Stadtteils auch weiterhin intensiv mitreden können. Um die Öffentlichkeitsarbeit noch zu vertiefen, hat der Stadtrat einen Maßnahmenplan zur Kommunikation beschlossen, der in den kommenden Monaten mit Unterstützung einer Agentur umgesetzt wird.
Unter www.muenchen.de/nordosten finden Interessenten Visualisierungen zum Download.
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