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Rainer Koch verzichtet auf weitere Kandidatur
Ende einer Funktionärskarriere
Rückzug von allen Ämtern: Rainer Koch. Foto: Anne Wild
München/Giesing · Der langjährige Obmann des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Rainer Koch, zieht Konsequenzen aus seiner überraschenden und deutlichen Wahlniederlage für das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vor einem Monat und will nun auch seinen Vorsitz im bayerischen Landesverband ablegen. Die Funktionärskarriere des in den letzten Jahren häufig stark kontrovers beurteilten Juristen geht ihrem Ende zu.
»Ich selbst werde künftig meine persönlichen Prioritäten neu setzen und zum Jahreswechsel in meinen Beruf zurückkehren«, erklärte Koch am Mittwoch in einer Mitteilung des Bayerischen Fußball-Verbandes. Vor seiner professionellen Laufbahn im Sport war der heute 63-Jährige als Richter in München tätig.
Auf dem kommenden BFV-Verbandstag im niederbayerischen Bad Gögging soll Ende Juni Kochs Nachfolge bestimmt werden. »Der BFV als mit Abstand größter Landesverband ist mit keinem Vertreter mehr im 16-köpfigen DFB-Präsidium berücksichtigt. Unter diesen Umständen ist es für den BFV besser, wenn ich nach 18 Jahren nicht – wie eigentlich seit langem geplant – noch ein letztes Mal kandidiere«, wird der Scheidende zitiert. Seinen persönlichen Entschluss habe Koch dem BFV-Vorstand bereits am 12. März mitgeteilt.
»Es stand für mich sofort außer Frage, dass ich das Ergebnis des DFB-Bundestags respektiere und im Interesse des BFV zu einem schnellen Wechsel in der Verbandsführung meinen Beitrag leiste.« Koch, der 2004 zum Präsidenten des größten der 21 Landesverbände gewählt worden war und insgesamt 15 Jahre lang dem DFB-Präsidium als Vize-Präsident angehört hatte, gibt alle seine Ämter auf. Auch habe er UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und dem neu gewählten DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf nach eigenen Angaben bereits unmittelbar nach seiner gescheiterten Wiederwahl den vorzeitigen Rückzug aus dem Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union angeboten, für das er bis 2025 gewählt ist.
Als langjähriger Erster Vizepräsident im von zahlreichen Affären und Präsidenten-Rücktritten gebeutelten DFB war Koch eine Konstante. Er führte den Verband auch dreimal als Interimspräsident an, zuletzt nach dem Rücktritt von Fritz Keller, mit dem er tiefe persönliche Auseinandersetzungen geführt hatte. Kochs Rolle im DFB war die Interessenvertretung der Amateure. Das ramponierte Ansehen des Deutschen Fußball-Bundes wurde von Kritikern häufig mit seiner Person verknüpft. Koch galt als gewiefter Strippenzieher. Er selbst sieht sich als Opfer einer gezielten öffentlichen Kampagne.
(as)
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