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Türkische Callcenter brachten viele Menschen um ihr Geld
München · Lange Haftstrafen für Betrüger
München · Mehr als 35 Opfer und insgesamt über 120 Millionen Euro Schaden mit einem betrügerischen Callcenter: Das Landgericht Izmir in der Türkei verurteilte deshalb mehrere Angehörige dieses Callcenters zu hohen Haftstrafen (insgesamt 1.128 Jahre) und zog umfangreiche Vermögenswerte ein. Darauf hat Münchens Leiter der AG Phänomene Hans-Peter Chloupek nach dem Gerichtsurteil in der Türkei hingewiesen.
Enge Zusammenarbeit mit türkischen Behörden
„Die enge Zusammenarbeit mit den Behörden in der Türkei bei der Aushebung solcher Callcenter hat sich über Jahre hinweg etabliert und ist sehr gut“, meinte Chloupek. Er sei optimistisch, inzwischen gemeinsam eine gute Struktur entwickelt zu haben, um schnell und effektiv gegen die Täter vorgehen zu können. Der Leiter der Münchner AG Phänomene erklärte: „In intensiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den türkischen Behörden sowie der OK-Abteilung der Staatsanwaltschaft München I konnten mehrere Tatverdächtige in diesem Ermittlungskomplex identifiziert und festgenommen werden. Das effiziente und koordinierte Zusammenwirken aller Strafverfolgungsbehörden hat hier diesen Erfolg erst möglich gemacht.“
67 Personen wurden angeklagt
Über ein Jahr wurde dieser langwierige Ermittlungskomplex unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen vor dem zuständigen Landgericht in Izmir verhandelt. Nach elf Prozesstagen sieht es die dortige Kammer für organisierte Kriminalität als erwiesen an, dass die insgesamt 67 angeklagten Personen schuldig sind und vor allem in München arglose Menschen um viel Geld gebracht haben. Der Leiter der Münchner AG Phänomene betonte: „Das ist ein Urteil mit Signalwirkung für ähnliche Verfahren im In- und Ausland.“
In der mehrstündigen Urteilsbegründung wurden die Führungsmitglieder, Telefonisten (sogenannte Keiler) und weitere beteiligte Personen zu mehrjährigen Haftstrafen (zwischen sechs Monaten und sieben Tagen bis 400 Jahren und sechs Monaten) u.a. wegen „Gründung einer Organisation zur Begehung von Verbrechen“ verurteilt sowie, die bei ihrer Festnahme im Dezember 2020 sichergestellten Vermögenswerte von umgerechnet über 60 Millionen Euro eingezogen.
Chloupek erklärte: „Wir hoffen, dass damit die Opfer nun auch finanziell von den türkischen Behörden entschädigt werden können.“ Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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