Arbeitsministerin ehrt Emil Mock für 80 Berufsjahre

München · "Ein Vorbild an Fleiß und Tugend"

Sage und schreibe 80 Jahre in einem Beruf: Staatsministerin Ulrike Scharf ehrte Emil Mock. Foto: StMAS/Gert Krautbauer

Sage und schreibe 80 Jahre in einem Beruf: Staatsministerin Ulrike Scharf ehrte Emil Mock. Foto: StMAS/Gert Krautbauer

München · Eigentlich wollte er Opernsänger werden. Doch weil im Zweiten Weltkrieg seine Stimmbänder verletzt wurden, blieb Emil Mock bei seinem Lehrberuf: Versicherungskaufmann. Seit nunmehr 80 Jahren (!) ist der 94-Jährige seinem Arbeitgeber, der Versicherungskammer Bayern, treu.

Lehre in München – ab 1942

Bayerns Arbeitsministerin Ulrike Scharf hat Mock vor kurzem für seinen unermüdlichen Einsatz ausgezeichnet. „Ich verneige mich vor Ihrer Lebensleistung. Was für ein Vorbild an Fleiß und Tugend!“, lobte die Ministerin. Emil Mock wurde 1928 in München geboren, 1942 begann er am Karolinenplatz seine Lehre bei der Bayern-Versicherung. Nach dem Pflichtarbeitsdienst und amerikanischer Gefangenschaft stieg er 1945 als Sachbearbeiter ein. Werbeabteilung, Außendienst im Versicherungsservice der Sparkasse Landshut – kaum eine Aufgabe, die Mock nicht übernommen hat.

Er arbeitete sich hoch, gründete 1970 mit einem Partner eine eigene Agentur. 1986 stieg seine Tochter mit ins Geschäft ein. Sechs Jahre später wurde die „Mock und Partner GmbH“ von der Bayern-Versicherung zur Subdirektion ernannt. „Ihre Karriere zeigt, was wir alles erreichen können, wenn wir am Ball bleiben, uns weiterbilden und Verantwortung übernehmen“, meinte Ministerin Scharf. „Sie legen eine Disziplin an den Tag, die ihresgleichen sucht.“

Zum Urlaub musste sich der Landshuter stets durchringen. Immer mit im Reisegepäck: der Aktenkoffer für die Buchführung. Während seine Freunde nach und nach in Rente gingen, blieb er seinem Beruf treu. Selbst Papst Benedikt XVI. hängte einst im Alter von 85 Jahren seinen Job an den Nagel – Emil Mock aber blieb sogar nach seinem 90. Geburtstag im Büro. Nur die Corona-Pandemie zwang ihn ins Home-Office, zum Schutz seiner Gesundheit. Doch er härtet sich ab, lässt sich im Winter das Schneeschippen nicht nehmen: um fünf Uhr morgens – vor der Arbeit, versteht sich.

Das Bayerische Ministerium für Familie, Arbeit und Soziales zeichnet jährlich besonders verdiente Arbeitsjubilarinnen und Arbeitsjubilare aus. Für Emil Mock war die Verleihung der Urkunden ein Heimspiel: Schon zum fünften Mal war er dabei, allmählich möchte er sich aber beruflich ein bisschen zurücknehmen.

Seine Botschaft an die Menschen im Berufsleben: „Man muss immer überzeugt sein von seinem Beruf“, sagt der 94-Jährige. „An sich selbst glauben, Vertrauen in sich selbst und bei den Kunden schaffen.“

Artikel vom 22.10.2022
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