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Der Bau der Sammlung Brandhorst und die Folgen für das Stadtviertel
Die »vierte Pinakothek«
An die Nordseite der Pinakothek der Moderne soll die Sammlung Brandhorst kommen und sobald mit dem Bau begonnen wird, muss der Bauernmarkt weichen. Foto: rme
Maxvorstadt · »The winner is...« hieß es am vergangenen Freitag (noch) nicht.
Denn vorerst wurden vier erste Preise vergeben im Architektenwettbewerb für die Sammlung Brandhorst, das Museum für zeitgenössische Kunst, das in unmittelbarer Nachbarschaft zur Pinakothek der Moderne entstehen soll.
Welcher der vier prämierten Entwürfe für die sogenannte »vierte Pinakothek« an der Ecke Türken-/ Theresienstraße realisiert werden wird, entscheidet sich erst im Oktober. Doch Klaus Bäumler, Chef des BA Maxvorstadt und Mitglied im Preisgericht des Wettbewerbs, hat bereits einen klaren Favoriten: Der Entwurf des Londoner Büros Zaha Hadid sei »in jeder Hinsicht befriedigend«, ja »überragend, gerade in städtebaulicher Hinsicht«.
Durch die dynamische, diagonale Konzeption des Gebäudes schaffe er eine organische Verbindung zwischen der Pinakothek der Moderne und der Türkenstraße. Doch egal welcher Entwurf den Zuschlag erhält: Der Bau der Brandhorst-Sammlung bringt für das Stadtviertel einige Veränderungen mit sich. Zum Beispiel muss noch vor Baubeginn eine neue Verkehrsregelung für die Kreuzung Türken-/ Theresienstraße gefunden werden.
»Die Linksabbiegerspur an der Türkenstraße muss weg«, so Bäumler. Zusammen mit seinen BA-Kollegen setzt er sich seit längerem für ein umfassendes Verkehrskonzept ein, das die Anbindung des Pinakothekenviertels an die Altstadt vor allem für Fußgänger verbessert. Der Übergang über den Oskar-von-Miller-Ring bereitet den Stadtteilpolitikern besondere Sorgen. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, bezuschussen sie jetzt sogar ein Kunstprojekt: Anlässlich der Eröffnung der Pinakothek der Moderne soll ein »roter Teppich« – für Fußgänger nur unter Lebensgefahr begehbar – mitten auf der Straße ausgebreitet werden. Ein weiteres, noch ungelöstes Problem: Der Bauernmarkt auf dem Gelände an der Türkenstraße braucht einen neuen Standort.
»Seit fast fünf Jahren ist davon die Rede, aber wir wissen bis jetzt noch nicht, wohin wir umziehen sollen«, klagt Franz Pfundstein vom Kuchen-Markt. Der »Wunsch-Standort« der Händler sei der Park an der Alten Pinakothek.
Auf jeden Fall wolle man in der Nähe bleiben. »Denn schon bei einer Verschiebung um einen Kilometer bleibt erfahrungsgemäß etwa die Hälfte der Kunden weg«, weiß Andreas Hagl vom Gemüsestand. Doch Bäumler kann ihn beruhigen: Bis zum Baubeginn sei noch viel Zeit: »Bis dahin haben wir sicher eine befriedigende Lösung gefunden.«
Im Falle des »Hauses der Generationen«, das zuerst auf dem Gelände an der Türkenstraße entstehen sollte, kann der BA 3 bereits aufatmen: Für das Begegnungszentrum, ist ein neuer Standort in der Gabelsbergerstraße gefunden. rme
Artikel vom 18.07.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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