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Literarischer Abend
Scherenschnitt
Scherenschnitt aus »Himmelsvolk«. Foto: Privat
Oberschleißheim · Mit einem literarischen Abend anlässlich des 50. Todestages von Waldemar Bonsels will der Kulturverein »Freunde von Schleißheim« am Freitag, den 2. August, an den »Erfinder« der Biene Maja erinnern.
Mit auf dem Programm stehen Auszüge aus weiteren Bestsellern Bonsels, die teilweise in Schleißheim »das Licht der Welt erblickten«. Schließlich sollen auch noch einige Ortspoeten mit Kurzbeiträgen zu Wort kommen. Die Veranstaltung im Bürgerzentrum beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei!
Über Waldemar Bonsels zu sprechen ist mehr als angebracht. Der Schriftsteller, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als der meistgelesene deutsche Poet galt, ist der Vergessenheit anheimgefallen. Da hilft selbst die Tatsache nichts, dass seine »Biene Maja« auf der ganzen Welt unentwegt Triumphe feiert doch weiß fast niemand mehr, wer sich hinter der genialen Schöpfung verbirgt. Waldemar Bonsels wurde am 21. Februar 1880 als Sohn eines Arztes »jenseits des Mains« geboren. In München schloss er sich einem Kreis junger Schriftsteller an, zu denen auch der »Schleißheimer« Bernd Isemann zählte. Beide kauften sich in der Drei-Schlösser-Gemeinde für ein »Butterbrot« ein großes Haus mit einem noch größeren Garten, indem die Heißsporne nicht nur lebten, sondern mit ihren literarischen Phantasien auch Gott und die Welt zu verändern suchten.
1911 entstand in einem persönlichen Wettstreit das Bienen-Buch als Antwort auf Isemans Ameisengeschichte »Nala und Re«. 1912 gingen die »Abenteuer der Biene Maya« erstmals in Druck – und erreichten neben einer Millionenauflage eine Übersetzung in mehr als 40 Sprachen.
Weitere Romane Bonsels, die in Schleißheim entstanden bwz. auf die Landschaft rund um das Neue Schloss Bezug nehmen sind »Indienfahrt« (auf Grund persönlicher Erlebnisse dort im Jahre 1903), »Himmelsvolk« (als Fortsetzung der Maja-Erzählung) und »Anjekind«. Schleißheim ist stolz auf seinen ehemaligen Bürger.
Mit dem Biene-Maja-Kindergarten wird ihm, zumindest am Ort, die gebührende Anerkennung zuteil. Eine nach ihm benannte Straße gibt es dagegen bis heute noch nicht.
Artikel vom 24.07.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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