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Kinder-Detektive in Schwabinger Stadtteilbibliothek
Retter des Geschriebenen
Eine Staubprobe muss natürlich sein! Foto: Privat
Schwabing · Neulich stellten 20 Kinder in der Schwabinger Stadtbibliothek ihr detektivisches Können unter Beweis und klärten ein »Verbrechen« auf und verhinderten so einen Anschlag auf das geschriebene Wissen, das schwarz auf weiß in Büchern festgehalten ist.
Tatort des Deliktes: Die Bibliothek im Gasteig, Tatzeit: Freitag kurz vor der Schließung um 19 Uhr. Ermittlungsbeginn: kurz nach 20 Uhr in neun Stadtbibliotheken, darunter auch in der Schwabinger Filiale. Insgesamt 180 Kinder brannten darauf, den Täter zu fassen, der die Bibliothekarin des Gasteigs niedergeschlagen habe.
Die Kinder in der Schwabinger Stadtbibliothek hatten gerade ihre ersten detektivischen Basiskenntnisse erworben, als eine »Live«-Sondersendung vom Gasteig übertragen wurde. Die völlig geschockte Bibliothekarin (Judith Al Bakri), dramatisch mit verbundenem Kopf gefilmt, erzählte mit zitternder Stimme, dass sie niedergeschlagen worden sei, Täter unbekannt. Erste Hinweise wären von der Polizei gefunden worden. So tauchte ein Buch auf, dessen Seiten auf merkwürdige Weise nach und nach weiß wurden, neun Fotos mit verschiedenen Motiven lagen herum, darunter auch eines, auf dem eine Mama-Bärin mit Kind in einem Schaufenster sitzt... Die »Polizei« stellte diese Fotos auf die eigens eingerichtete Detektiv-Homepage und los ging die Jagd nach Mister Unbekannt.
Rasch fanden die Kinder heraus, dass die Mama-Bärin mit Kind in Schwabing im Schaufenster sitze. Der Übeltäter mußte also auch in Schwabing gewesen sein. Doch was hatte er nur gewollt? Per E-Mail und Fax tauschten sich die Schwabinger Kinder mit den Kindern in den anderen Stadtbibliotheken aus, dachten laut nach und kombinierten.
Das gemeinsame Ergebnis der Kinder aller Stadtbibliotheken: Der Täter war ein Mann mit dem Namen Daniel Weiss (Jochen Strodthoff). Dieser konnte dann auch – dank vieler schlauer Kinder – kurz vor seiner Flucht nach Frankfurt um 23 Uhr am Hauptbahnhof von der »Polizei« verhaftet werden: Er, ein hochgefährlicher Wissenschaftler, wollte offenbar das geschriebene Wissen auslöschen und hatte einige Bücher in den Stadtbibliotheken mit Viren verseucht, die über Nacht die gesamte Druckerschwärze gefressen hätten. Wenn ihm das gelungen wäre...
Aber die pfiffigen Kinderdetektive hatten sämtliche, bereits weiß gewordenen Bücher in ihren Bibliotheken aufgestöbert, sie luftdicht verpackt und so den gemeinen Plan verhindert.
Die Idee der Stadtbibliotheken für eine Kinder-Krimi-Nacht war von der Stadt München mit dem Preis »München – offen für Kinder« ausgezeichnet worden. Daraufhin konzipierten und erarbeiteten die Jugendbibliothekarinnen zusammen mit den beiden Schauspielern das konkrete Szenario.
Die dramatischen Stunden sind fotografisch festgehalten und die Bilder in der Stadtbibliothek in der Hohenzollernstraße 16 ausgestellt – zur Information oder zur Bestellung.
Artikel vom 25.07.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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