Antonin Dvoraks RUSALKA wird gezeigt

Neuperlach · Premiere im Pepper

Antonin Dvoraks Stück "Rusalka" wird in einer besonderen Bearbeitung gezeigt. Foto: Valerie Kiendl

Antonin Dvoraks Stück "Rusalka" wird in einer besonderen Bearbeitung gezeigt. Foto: Valerie Kiendl

Neuperlach · KulturBunt Neuperlach e.V. freut sich sehr, die Oper Rusalka von Jaroslav Kvapil (Libretto) und Antonín Dvorák (Musik) ankündigen zu dürfen. Am Donnerstag, 18. Juli, feiert sie Premiere im Pepper Theater um 20 Uhr in der Thomas-Dehler-Str.12.

Die Oper ist eine Version des alten Mythos der Meer- beziehungsweise Seejungfrau, die unbedingt ein Mensch werden möchte. Seit der Antike „geistert“ der Mythos der seelenlosen Halb-Wesen durch die Literatur- und Kulturgeschichte.

Kvapil entscheidet sich in seiner Version der Geschichte für eine (wie die meisten MeerjungfrauVersionen aus dem männlichen Blick erzählte) Coming-of-Age-Story mit absolutem „Unhappy Ending“. Seine Rusalka ist ein sehnsüchtiges Wassermädchen, deren größter Wunsch es ist, in der Menschenwelt einen Menschenmann zu heiraten.

Dafür ist sie bereit, bei der Hexe Jezibaba ihre Stimme gegen menschliche Beine einzutauschen. Dies führt einerseits dazu, dass sie zum „Ideal“ der stummen, nur dem Mann dienenden Frau wird, andererseits opernpraktisch zu der kuriosen Musiktheater-Situation, dass die Titelheldin beinahe einen ganzen Akt lang zu schweigen hat. Erst am Ende, als Rusalka ihre Stimme wiedererlangt hat, wird sie zur Sirene und küsst den Prinzen zu Tode.

Die Oper wurde inszeniert im Rahmen des Habilitationsprojekts „Nacktheit im Musiktheater“ von Dr. Dominik Frank vom Forschungsinstitut für Musiktheater an der Universität Bayreuth. Das Projekt untersucht historische und aktuelle Diskurse über Körperlichkeit. Im Mittelpunkt steht Nacktheit als semiotisches Zeichen und Phänomen in den Gattungen Oper, Operette, Musical und Tanztheater.

Auf Workshops zum Umgang mit Nacktheit in den unterschiedlichen Sparten des Musiktheaters (Darstellung, Gesang, Tanz/Bewegung) folgen drei Inszenierungen klassischer Opernwerke, Rusalka von Antonin Dvorák, Cosi fan tutte von Wolfgang Amadeus Mozart und Tristan und Isolde von Richard Wagner.

Die drei Opernprojekte stellen dabei unterschiedliche Forschungsfragen ins Zentrum: Bei Rusalka geht es vor allem um die Wirkung eines nackten Körpers auf das Publikum, Cosi fan tutte fokussiert die Beziehungen von mehreren nackten, in Bezug auf das gelesene Geschlecht differierenden Körpern auf der Bühne; Tristan und Isolde behandelt schließlich performative Fragen nach Sexualität und Schmerzen auf der Opernbühne.

Analog zum freien Umgang mit Stoff und Libretto Kvapils wird auch die Musik Antonin Dvoraks in der Neuinterpretation von Ljubow Grams zum Material, das von einer kleinen Besetzung aus fünf Musiker*innen zwischen Klassik, Punk und Metal neu interpretiert wird.

Weitere Aufführungen: 19. und 20. Juli 2024 im Pepper Theater Neuperlach - Beginn: Jeweils um 20 Uhr / Einlass: 19.30 Uhr. Karten gibt es unter kulturbunt-neuperlach.de

Artikel vom 28.05.2024
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