“Gesundheit mit PEP” präsentiert Kunstausstellung

Oberföhring · Pinsel statt Tablette

"Blauer Rosengarten" heißt dieses Werk der Künstlerin Slavica Kirchner. Foto: Slavica Kirchner

"Blauer Rosengarten" heißt dieses Werk der Künstlerin Slavica Kirchner. Foto: Slavica Kirchner

Oberföhring · Das Projekt “Gesundheit mit PEP” der GeQo eG unterstützt eine Ausstellung von Slavica Kirchner, die am 6. Juni im Café GeQo (Maria-Nindl-Platz 6) eröffnet wird.

“Wir möchten die Facetten von Kunst für die Gesundheitsförderung, Gesunderhaltung, aber auch für die individuelle Genesung in den Mittelpunkt rücken”, erklärt die Projektmanagerin Lena Malsch.

Die Künstlerin Slavica Kirchner wurde 1964 in der Stadt Banja Luka (heute in Bosnien-Herzegowina) geboren. In den 90er Jahren floh sie vor dem Jugoslawienkrieg, in der Hoffnung auf ein Leben in Frieden und Sicherheit für sich und ihre beiden kleinen Töchter. Jahre später, viel zu spät, wurde bei Kirchner Hashimoto, eine chronische Autoimmunentzündung der Schilddrüse, diagnostiziert.

Schon seit ihrer Jugend begleitet sie die Kunst, welche sie in Form von Acryl- und Ölmalerei auf die Leinwand bringt. In Ihren Ausstellungen geht es im Wesentlichen darum, eine Reflexion auszulösen, die alle Betrachtenden dazu ermutigt, sich selbst in ihren Werken wiederzufinden. Für Slavica Kirchner ist die Kunst ein Spiegel, der nicht nur die äußere Schönheit, sondern auch die innere Stärke und den Mut eines jeden Einzelnen abbildet.

Die Ausstellung “Hashimoto in Farbe - Eine künstlerische Reise mit und durch die Autoimmunerkrankung Hashimoto” möchte die Wechselwirkungen von Kunst und Gesundheit in den Blick nehmen. Sie startet deshalb mit einer Vernissage, in welche ein Infoabend integriert ist. Interessierte können sich hier zur sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis informieren und austauschen. Diplom-Soziologin Angela Roth vom FrauenGesundheitsZentrum München begleitet den Abend und gibt einen kurzen Einblick in dieses vielschichtige Phänomen.

"Künstlerin und Hashimoto-Betroffene"

Slavica Kirchners Natur ist der kreative Ausdruck, das Streben nach Verbindung mit dem Betrachter ihrer Kunstwerke. Ihre Erkrankung prägt sie insofern, dass auch ihre Stimmung in die Werke einfließt und dem Betrachter einen Teil ihrer Selbst zeigt. Besonders relevant ist bei der Prägung nicht nur Krieg und Krankheit, sondern auch Stärke und Weiblichkeit, die stets präsent sind. Deshalb freut sich die Künstlerin auf die vom Projekt “Gesundheit mit PEP” unterstützte Ausstellung. “Ich bin mehr als glücklich darüber, meine Werke nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Hashimoto-Betroffene zeigen zu dürfen", sagt Kirchner: "Es ist mir persönlich auch ein Anliegen, über meine Werke hinaus auf die Vielfältigkeit und Komplexität dieser Erkrankung und ihre Auswirkungen auf den Körper aufmerksam zu machen. Genau mit diesen Auswirkungen lebe ich seit Jahrzehnten - und nutze diese aber auch im positiven Sinne für meinen künstlerischen Ausdruck.”

Kunst fördert die Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in einer großen, im November 2019 veröffentlichten Literaturstudie zahlreiche internationale Studien ausgewertet. Demnach können künstlerisch-kreative Tätigkeiten nachweislich einen positiven Effekt auf die eigene Gesundheit haben. Hierunter fallen Beschäftigungen wie das Tanzen, Singen, aber auch Malen, welche die körperliche und geistige Gesundheit fördern und medizinische Therapien adäquat unterstützen.

Aufgrund des positiven Nutzens von Kunst auf die Prävention und Gesundheitsförderung, unterstützt das Projekt “Gesundheit mit PEP” der GeQo eG (Genossenschaft für Quartiersorganisation) diese Ausstellung. Das Projekt wird außerdem durch die AOK Bayern - Die Gesundheitskasse gefördert und durch das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt München unterstützt. Im Rahmen des Projekts werden Bewohner des Viertels unterstützt, wenn sie selbst aktiv etwas rund um Ernährung, Bewegung oder Entspannung anbieten wollen. Hierbei können engagierte Laien, aber auch Profis auf ihrem Gebiet aktiv werden.

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Information
Die Vernissage mit Infoabend findet am Donnerstag, 6. Juni, von 18 bis 21 Uhr im Café GeQo (Maria-Nindl-Platz 6) statt. Neben Grußworten steht um 19 Uhr der Vortrag "Wer, wie, wo, was Hashimoto? Kurzer Einblick in ein vielschichtiges Phänomen" von Angela Roth (FrauenGesundheitsZentrum München) auf dem Programm. Die Ausstellung kann bis zum 17. August zu folgenden Öffnungszeiten besichtigt werden: dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und samstags von 14 bis 18 Uhr.

Artikel vom 28.05.2024
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