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ADFC-Projekt BiciBus ersetzt das "Elterntaxi"
Sicher zur Schule
Mit dem Fahrradbus können Kinder sicher zur Schule kommen. Gleichzeitig will er für eine kinderfreundlichere Radinfrastruktur werben. Foto: ADFC/ Daniel Schvarcz
Vor kurzem ist der erste "BiciBus" in München gestartet. Das Projekt ermöglicht es Schulkindern, gemeinsam und sicher mit dem Rad zur Schule zu fahren. Begleitet wurden die Kleinen dabei vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), von Eltern und der Schauspielerin Michaela May, die als Schirmherrin des ersten BiciBus-Projekts in München mitgeradelt ist.
Um 7 Uhr stehen am Josephsplatz schon die ersten großen und kleinen Radler in den Startlöchern und nur wenig später treten sie fest in die Pedale: Der erste Münchner BiciBus rollt pünktlich los. Schließlich müssen alle Kinder rechtzeitig zum Schulstart im Klassenzimmer sein. Auf der 3,3 Kilometer langen Route des Radlbusses durch die Maxvorstadt und Schwabing werden insgesamt sechs Schulen und mehrere Einrichtungen für jüngere Kinder angefahren. Unterwegs schließen sich immer mehr Kinder und Eltern an, gut 60 Radlfans sind schließlich dabei: rund 30 Kinder und nochmal so viele Erwachsene.
Erwachsene fungieren als "Schutzschild"
Ein BiciBus ist eine Gemeinschaft von Radfahrern, die regelmäßig nach einem festen Fahrplan verschiedene Schulen ansteuern. Während der Fahrt schirmen die Erwachsenen die Kinder seitlich sowie vorne und hinten vom Kfz-Verkehr ab. Schüler, die im BiciBus mitfahren wollen, kommen entweder zum Startpunkt oder warten entlang der Fahrtstrecke auf den Radlbus. Sie schließen sich ihm dann an und fahren mit, bis sie an ihrem gewünschten Ziel angekommen sind.
Schirmherrin Michaela May radelt mit
Michaela May, Schauspielerin, Trägerin des Deutschen Fahrradpreises 2013 und Schirmherrin des ersten BiciBus-Projekts in München, betont: "Das Rad ist das mit Abstand praktischste und sinnvollste Verkehrsmittel. Es sollte für jedes Kind möglich sein, Fahrrad zu fahren. Leider zeigt sich, dass Kinder ihr Radl mangels Fahrpraxis immer schlechter beherrschen. Dieses Projekt bringt Kinder sicher aufs Rad – und hilft ihnen, ihre motorischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Dann radeln sie gern und bleiben auch als Erwachsene aktiv auf dem Sattel. Das unterstütze ich als begeisterte Radlerin aus vollem Herzen." Eva Mahling, stellvertretende Vorsitzende des ADFC München und Initiatorin des Projekts in München, ergänzt: "Der BiciBus ist die bessere Alternative zum Elterntaxi. Kinder lernen im geschützten Umfeld, sich sicher und selbstbewusst im Straßenverkehr fortzubewegen. Sie kommen wacher in der Schule an und sind aufnahmefähiger. Zudem erleben sie, dass gemeinsames Radfahren Spaß macht."
Forderungen an die Politik
Martina Wermuth, im Landesvorstand des ADFC Bayern zuständig für Familienmobilität und Schulwegsicherheit und Mutter von zwei Kindern, sagt: "Die Verkehrssicherheit und das Sicherheitsgefühl unserer Kinder müssen der Maßstab für die Gestaltung unserer Straßenräume sein. Verantwortliche in Kommunen und Politik sollten sich bei der Planung von Radwegen fragen, ob dort ein zehnjähriges Kind sicher und angstfrei radeln kann. Nur wenn die Antwort 'Ja' lautet, sollte die Maßnahme auch so umgesetzt werden. Zugeparkte Geh- und Radwege gefährden Kinder zusätzlich, da sie in den Kfz-Verkehr ausweichen müssen. Falschparken muss daher konsequent geahndet werden." Der Fahrradbus ist auch eine Art Demonstration, die mit Forderungen für einen sicheren Schulweg verbunden ist. Dazu gehören Schulstraßen, Fahrradabstellanlagen an Schulen und vor allem eine bessere Radinfrastruktur auf dem Weg zur Schule.
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