Forderungen bei Sozialkonferenz im Norden

Vorrang für 24. Bezirk

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer, der Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende Joachim Unterländer und der Bezirksrat und Bezirksausschussvorsitzende Dr. Rainer Großmann hatten zur traditionellen Sozialkonferenz München-Nord der CSU mit Staatsministerin Christa Stewens eingeladen – und Vertreter von mehr als 30 Einrichtungen, Institutionen und Verbänden aus dem Sozialbereich (vom Kindergarten über Mütterzentren, dem Sozialen Beratungsdienst, den Caritasstellen, Pfarrgemeinden und Pflegedienste) waren erschienen.

In seiner Einführung forderte Joachim Unterländer, dass im Bereich der Hilfen für Kinder und Jugendliche spezielle Hilfepläne für bestimmte Gebiete im Münchner Norden entwickelt werden müssen, die Versorgung mit Kindergartenplätzen im 24. Stadtbezirk absolute Priorität haben muss und die so notwendige Arbeit der ambulanten Pflegedienste, die durch überaus problematische Richtlinien vor dem Aus steht, sichergestellt werden muss. Die bayerische Sozialministerin MdL Christa Stewens legte in ihrem Referat die Schwerpunkte der bayerischen Sozialpolitik dar, die sich in besonderer Weise auch auf den Münchner Norden auswirken würden.

Die unbedingte und von Einsparungen ausgesparte Unterstützung für Familien sowie der Ausbau der Kinderbetreuung, die Verbesserungen der Situation in den Pflegeheimen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf standen im Vordergrund. In einer anschließenden umfassenden Diskussion legten die Vertreter der Sozialeinrichtungen im Münchner Norden ihre Forderungen dar.

Sozialministerin Stewens hat dem Netzwerk Mütterzentren, das beim Müttertreff Moosach angesiedelt ist, Unterstützung in Aussicht gestellt. Die Initiatorinnen von Kindergarten 2000 in der Siedlung Lerchenau haben beklagt, dass die städtische Informationspolitik für die geschaffenen Plätze unzureichend sei und Familien ihre Kinder deshalb mehrfach in verschiedenen Einrichtungen angemeldet hätten. Dazu wurde ein Abgleich der Kindergartenmeldungen durch die Stadtverwaltung auch durch den Bezirksausschussvorsitzenden Dr. Großmann angeregt.

Die Rektorin der Förderschule Wichernzentrum stellte in einer Analyse ein Umfrageergebnis vor, wonach rund die Hälfte der Schülerinnen und Schüler am Hasenbergl einen erhöhten Förderbedarf haben. Sie forderte eine regionale Schwerpunktsetzung in der schulischen Förderung für den Münchner Norden. Stewens und Unterländer sagten auch im Bereich der Jugendhilfe hierzu eine Koordinierung der Aktivitäten zu.

Die Geschäftsführerin des Sozialen Beratungsdienstes wies darauf hin, dass mögliche Kürzungen und Streichungen der Stadt beim Essen auf Rädern dazu führen könnte, dass immer mehr ältere Menschen nicht mehr zu Hause gepflegt werden könnten. Ebenso forderte sie für den gerontopsychiatrischen Dienst eine zusätzliche ärztliche Begleitung. Stewens kündigte hierzu Gespräche mit der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns an.

Der Leiter der Caritas München-Nord forderte eine Verbesserung der Förderung von Schuldnerberatungs- und Insolvenzberatungsstellen sowie auch eine Unterstützung der Arbeit der sogenannten Freiwilligenagenturen, die im Bereich des sozialen ehrenamtlichen Engagements eine wichtige Rolle spielen.

Staatsministerin Stewens will sich auch dafür einsetzen, dass private Sponsoren die wichtige Arbeit des Kinderferienprojekts Taka Tuka unterstützen und die mögliche Förderung des Projekts über die »Soziale Stadt« tatsächlich kommt. Außerdem sicherte sie Pflegeinitiativen auch aus dem Münchner Norden zu, sich für eine klare Verbesserung bei der Abgrenzung zwischen Kranken- und Pflegeversicherung einzusetzen, damit gerade Geh- und Bewegungsübungen, Prophylaxen um Druckgeschwüre zu vermeiden sowie Blutdruck- und Blutzuckermessen im medizinisch veranlassten Umfang von den Kassen wieder erstattet werden.

Singhammer, Unterländer und Großmann sicherten den Teilnehmern zu, dass über die Umsetzung ihrer Anregungen berichtet wird.

Artikel vom 07.08.2002
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