Mammalade für Karla - eine Erfolgsgeschichte

Gute Ideen und ganz viel Ehrenamt

Mit dem Verkauf der Produkte von Mammalade für Karla werden obdachlose Frauen und Kinder in München unterstützt. Foto: Mammalade für Karla

Mit dem Verkauf der Produkte von Mammalade für Karla werden obdachlose Frauen und Kinder in München unterstützt. Foto: Mammalade für Karla

Ottobrunn/Riemerling · Stellen Sie sich einmal 15 Tonnen Obst vor! Geht nicht? Ein großer LKW - bis unters Dach beladen - kann maximal 8,5 Tonnen laden. Was die Frauen der Mammalade für Karla e.V. seit der Gründung des Vereins an reifem Obst vor der Vernichtung gerettet haben - nämlich genau 15.110 Kilo - würde also zwei große LKW zum Abtransport benötigen.

Das ist aber nicht nötig, denn das Obst wurde bereits zu Fruchtaufstrich verarbeitet und in über 100.000 Marmeladengläser abgefüllt. Die Gläser haben bereits an über 30 Verkaufsstellen viele genussfreudige Abnehmer gefunden und der Verein konnte mit über 200.000 Euro obdachlose Frauen und Kinder unterstützen. Denn das ist der Vereinszweck der Mammalade für Karla e.V. Dafür stehen die Mitarbeiterinnen ehrenamtlich jeden Dienstag am Herd in der Kaiserstiftung in Riemerling. Und zwei Mitarbeiter kümmern sich um den Transport - ebenfalls ehrenamtlich. Andere wiederum schreiben Anhänger und schneiden die Stoffe zu. So sind inzwischen fast 21.000 Arbeitsstunden zusammengekommen. Der Erlös für diese Arbeit kommt übrigens überwiegend dem Frauenobdach Karla 51 zugute. Dort erhielten allein im Jahr 2022 weit über 200 Frauen vorübergehend ein Dach über den Kopf - mit und ohne Kinder. Eine runde Geschichte. Und was war nochmal der Ausgangspunkt? Obst, das sonst in der Tonne gelandet wäre - tonnenweise.

1.000 Tortentaschen wurden bereits genäht

Die Idee zur Tortentaschenproduktion ist Helene Nestler mitten in der Pandemie gekommen. Gemeinsames Einkochen war auf einmal strikt untersagt wegen der Ansteckungsgefahr. Die wiederum sollte durch das Tragen von Gesichtsmasken bekämpft werden. Sowohl ein paar Einköcherinnen als auch neue Frauen, die gerne nähen, haben sich hingesetzt und kurzerhand Stoffmasken genäht - denn das war auch mit größerem Abstand möglich. Dann reichten die Stoffmasken irgendwann als Infektionsschutz nicht mehr aus. Ein neues Produkt musste her, denn Stoff gab es noch reichlich. Taschen mit rundem Boden: Die Mammalade-Tortentasche war geboren. Und aus der Notlösung wurde das nächste Erfolgsprodukt von Mammalade für Karla e.V. - rund, praktisch, gut. Inzwischen ist die Nähgruppe auf 15 Frauen angewachsen und eine neue Näh-Idee ist gerade am Entstehen. Lassen Sie sich überraschen. Mehr gibt es unter www.mammaladefuerkarla.de

Artikel vom 02.07.2024
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