Sonnwendfeuer sind eine alte Tradition

Schliersee · Die längste Nacht des Jahres

Auch auf den Almen gibt es Sonnwendfeuer. Foto: Markus Wasmeier

Auch auf den Almen gibt es Sonnwendfeuer. Foto: Markus Wasmeier

Schliersee · Der Lauf der Sonne hatte immer schon eine große Bedeutung für die Menschen, denn die Sonne bestimmte über Wärme, Licht und Wachstum. Das alles waren für unsere Vorfahren lebenswichtige Umstände.

Deshalb wurde die Sonne schon früh sehr genau beobachtet und wenn sich dann plötzlich etwas am Lauf der Sonne ändert, zieht das natürlich ein gewisse Aufregung nach sich. Und genau das passiert nämlich an den Sonnwenden. Die Wintersonnwende ist der Zeitpunkt, ab dem die Tage wieder länger werden und wird verknüpft mit neuem Leben und dem Aufbruch. Die Sommersonnwende hingegen ist der längste Tag des Tages und ab dann werden die Tage leider wieder kürzer.

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Dieses Jahr ist die Sommersonnwende übrigens am 20. Juni. An vielen Orten gibt es daher am Donnerstag Sonnwendfeuer, auch bei uns in den Bergen kann man von weit oben einzelne Feuer sehen, ein ganz besonderer Anblick! Mancherorts wird anstelle eines Sonnwendfeuers ein Johannisfeuer veranstaltet. Denn die vormals heidnischen Feste, auch die Kulthandlungen rund um Stonehenge werden zum Beispiel in Zusammenhang mit der Sonnenwende gebracht, fanden Eingang in die christlichen Traditionen. Mit Johannes dem Täufer fand man auch eine wichtige religiöse Figur, deren Namenstag in der Nähe der Sommersonnwende liegt, nämlich am 24. Juni. Der astronomische Termin ist im Übrigen immer zwischen dem 20. und 23. Juni. Wofür wir Menschen so aufwendige Bauten wie etwa die Steinkreise in Stonehenge benötigen, um festzustellen, wann die Tage kürzer werden, da kann das die Natur ganz allein.

Die Bienen zum Beispiel haben ein feines Gespür dafür und ändern ab der Sommersonnwende ihr Verhalten. Der Schwarmtrieb zur Vermehrung der Völker nimmt schnell ab und das Wachstum der einzelnen Bienenvölker stagniert. Kein Wunder, dass unsere Vorfahren die Sommersonnwende als Symbol des endlichen Lebens sahen. Aber davon lassen wir uns nicht anstecken, denn der längste Tag mag zwar der Donnerstag sein, der Sommer im Freilichtmuseum liegt aber erst noch vor uns und ich darf Sie herzlich einladen, diese schöne Jahreszeit bei uns im altbayerischen Dorf zu verbringen. Egal ob Sie Anfang Juli die Bauerngartentage oder unser Wirtshaustheater mit der Iberlbühne besuchen wollen, es gibt zahlreiche Gelegenheiten, den Sommer bei uns am Schliersee zu verbringen. Auch für das Kinderprogramm ist bestens gesorgt mit unserem Kasperltheaterfestival. Und wenn Ende August unsere bayerischen Highlandgames stattfinden, kommt wieder ein Brauch aus den nordischen Regionen zu uns, wenngleich diese Spiele deutlich jünger sind.

Lassen Sie sich also mitnehmen auf zahlreiche Reisen in die Geschichte und genießen Sie dabei unserer bayerische Heimat. Im Biergarten unseres altbayerischen Wirtshauses werden Sie mit traditionellen Schmankerln verwöhnt und unser süffiges selbstgebrautes Museumsbier ist das Tüpfelchen auf dem i. Übrigens, das erste Bier oder besser gesagt die alkoholische Gärung ist etwa genauso alt wie das erste mit der Sonnenwende in Zusammenhang gebrachte Gebäude, der Turm von Jericho, aus dem Jahr 9000 v. Christus. Wenn das kein Grund ist, am Donnerstag bei uns mit dem traditionsreichen Hopfengetränk aus unserer historischen Brauerei auf den längsten Tag des Jahres anzustoßen?

Ich freue mich auf Ihren Besuch,
Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 15.07.2024
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