Zum Jubiläum gibt es am 28. Juli mehrere Führungen

Dorfen · Heimatmuseum Dorfen wird 20

Vor 20 Jahren wurde das Dorfener Heimatmuseum eröffnet. Foto: Historischer Kreis Dorfen

Vor 20 Jahren wurde das Dorfener Heimatmuseum eröffnet. Foto: Historischer Kreis Dorfen

Dorfen · Dass Dorfen erst seit 20 Jahren ein Museum sein Eigen nennt, ist verwunderlich, kann die Stadt doch auf eine lange Geschichte zurückblicken. Zwar war die Idee eines Heimatmuseums schon früher geboren und durch den Heimat- und Verschönerungsverein propagiert worden, doch die Umsetzung scheiterte an der mangelnden Verfügbarbarkeit geeigneter Räumlichkeiten.

Die favorisierte Turmstube des Unteren Tores erwies sich als zu klein, das Wesner-Tor befand sich ebenso wenig wie das Brothaus im städtischen Besitz.

Der über 100 Jahre alte Heimat- und Verschönerungsverein löste sich 1997 auf, anderthalb Jahre, bevor sich im Herbst 1998 der Historische Kreis Dorfen gründete. Die Vorstandschaft schrieb es sich auf die Fahnen, bald ein Heimatmuseum zu realisieren. Die Möglichkeit dazu bot sich 2004, als die Stadt auf Anregung des damaligen 2. Bürgermeisters Gisbert Becker den Dachboden des alten Amtsgerichtsgefängnisses am Herzoggraben für diesen Zweck zur Verfügung stellte. Die Stadt Dorfen konnte das ehemalige Gefängnis anmieten, um dort 2001 ein "Haus der Vereine" zu schaffen, und beherbergte darin zunächst die Vereine "Familientreff" und "Frauen für Frauen".

Ausstellung mühevoll erarbeitet

Zur 3. Dorfener Kulturnacht, die am 24. Juli 2004 anlässlich der 50-Jahr-Feier der Stadterhebung stattfand, präsentierte der Historische Kreis im Dachgeschoss seine mühevoll erarbeitete Ausstellung "Wohnen – Schule – Handwerk" der Nachkriegszeit mit zahlreichen Exponaten aus dem Heimatraum - und fand großen Anklang. Am 8. Oktober folgte die feierliche Einweihung des "Dorfener Heimatmuseums". In den nachfolgenden Jahren bemühte sich die Vorstandschaft des Historischen Kreises kontinuierlich um die Erweiterung der Ausstellung und professionalisierte seine Sammlungstätigkeit. Nachdem die beiden Sozialvereine aus dem "Haus der Vereine" auszogen, ergriff der Historische Kreis 2010 die Initiative und beantragte die Ausdehnung des Heimatmuseums auf das ganze Gebäude.

So konnte der Verein am 25. Oktober 2014 das 10-jährige Bestehen seines Heimatmuseums feiern. Bis heute betreibt der Historische Kreis das Museum ehrenamtlich und öffnet es an den städtischen Marktsonntagen sowie für Exkursionen von Schulklassen, Kindergartengruppen oder Touristengruppen. Mehrfach hat der Verein Sonderausstellungen erarbeitet, zum Beispiel zum 1. Weltkrieg, zur Geschichte Zeilhofens oder einen Querschnitt durch die Ortsgeschichte, angefertigt zur 1250-Jahr-Feier Dorfens.

Längst zu klein geworden

Die verschiedenen Räume des Museums sind thematisch gestaltet, etwa zur Vor- und Frühgeschichte Dorfens, zur Marienwallfahrt oder zum Schulalltag anno dazumal. Herzstück der Sammlung ist das handgeschnitzte Wohn- und Schlafzimmer der 2014 verstorbenen Dorfenerin Ursula Zistler, das ihre Familie dem Historischen Kreis überlassen hat. Sehenswert sind auch der kleine Altar mit der Kopie des Gnadenbilds von Maria Dorfen oder die in der Fabrik Stiftl hergestellten Skier. Längst ist der Ausstellungsraum zu knapp, und auch die beiden Depots (im Museum und im Stadtarchiv) platzen aus allen Nähten. Langfristig strebt der Verein die Umsetzung eines größeren Heimatmuseums um, das sich dann auch nach modernen Kriterien der Museologie gestalten ließe. Das wird freilich angesichts der beträchtlichen Investitionssumme nur im Schulterschluss mit der Stadt Dorfen umsetzbar sein.

Zufrieden über das bisher Erreichte begeht der Historische Kreis jetzt das Jubiläum "20 Jahre Heimatmuseum" und bietet dazu am Sonntag, 28. Juli, im Rahmen des Jakobimarkts um 14, 15 und 16 Uhr Führungen durch das Museum (Herzoggraben 10) an. Abschließend ist ab 17 Uhr ein gemütliches Beisammensein in Meier's Café am Rathausplatz angesagt.

Artikel vom 24.07.2024
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