Fehlstart mit zwei Niederlagen fordert Korrektur

Löwen-Profis stellen die Systemfrage

Steht vor Systemfrage: Argirios Giannikis. Archivfoto: Anne Wild

Steht vor Systemfrage: Argirios Giannikis. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Auch im zweiten Spiel der noch jungen Saison blieb der TSV 1860 München ohne Punktgewinn. Die Zweitvertretung des VfB Stuttgart, die ihre Heimspiele in Großaspach im Rems-Murr-Kreis austrägt, siegte vor 6.200 Zuschauern, davon rund 4.000 Anhänger aus München, verdient mit 3:1 (1:0). Noch immer fremdeln die Spieler von Löwen-Trainer Argirios Giannikis auf dem Feld sichtlich mit dem ihnen verordneten Spielsystem und der taktischen Marschroute.

In der ersten Halbzeit mangelte es beiden Mannschaften bei hochsommerlichen Temperaturen an klaren Offensivszenen. Spielerisch kontrollierten die jungen Stuttgarter aber über weite Strecken die Partie. Eine feine Einzelleistung kurz vor der Halbzeit sorgte für die Führung der Gastgeber. Der 18-jährige Jarzinho Malanga nahm auf der linken Seite ein Zuspiel von Moussa Cisse auf, zog in Richtung Mitte und schlenzte den Ball mit viel Schnitt unerreichbar für Torhüter René Vollath zum 1:0 in die lange Ecke (37. Min.).

Mit einem dreifachen Wechsel zur Halbzeit versuchte Giannikis die Offensivkraft seines Teams zu steigern. Brachte Julian Guttau, Fabian Schubert und Florian Bähr für die harmlos agierenden Tunay Deniz, Raphael Ott und Leroy Kwadwo. Eine Maßnahme, die zunächst Wirkung zeigte. Die Gäste nahmen nun aktiver am Spiel teil und kamen zu mehreren guten Torgelegenheiten, scheiterten aber immer wieder am Stuttgarter Schlussmann Dennis Seimen, der eine starke Leistung bot.

Die Münchner Hoffnungen auf den Ausgleich machte ein Doppelschlag der Hausherren zunichte. In einer unübersichtlichen Strafraumszene behielt Thomas Kastanaras den Überblick. Der Mittelstürmer jagte den Ball kompromisslos zum 2:0 ins Netz (53. Min.). Nur vier Minuten später sorgte VfB-Kapitän Dominik Nothnagel für die Vorentscheidung. Er überwand bei einem Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte den weit vor seinem Tor stehenden Vollath zum 3:0 (57. Min.). Ein Treffer, der es in die Auswahl zum Tor des Monats schaffen dürfte.

Nach dem dritten Streich der Schwaben verflachte die Partie zusehends. Der erste Saisontreffer für den TSV 1860 München gelang in der Schlussphase Schubert, der eine Hereingabe von Guttau per Kopfball am Fünfmeterraum zum 3:1 verwandelte (83. Min.). Bei weiteren Versuchen der Giesinger durch Raphael Schifferl und dem eingewechselten Eliot Muteba zeigte sich Seimen auf dem Posten. In der siebenminütigen Nachspielzeit setzte noch Stuttgarts Luan Simnica einen direkten Freistoß ans Lattenkreuz. »Heute ist alles schiefgegangen, was schief gehen konnte«, beschrieb Löwen-Trainer Giannikis zutreffend den Spielverlauf. Stuttgarts Ausbilder Markus Fiedler bescheinigte seiner Mannschaft dagegen »eine reife, souveräne und abgeklärte Leistung«.

In zwei Wochen empfangen die Löwen zuhause im Grünwalder Stadion den FC Viktoria Köln (Anpfiff 13:30 Uhr). Bis dahin sollte Giannikis mit seiner Mannschaft einige grundlegende Anpassungen am Spielsystem vorgenommen haben. Die in den ersten beiden Saisonspielen gewählte Ordnung auf dem Feld scheint nicht zu funktionieren.

(as)

Artikel vom 12.08.2024
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...